Lokalsport
Die englische Woche beginnt mit positiven Tests

Basketball Neue Corona-Fälle bei den Knights wirbeln den Spielplan durcheinander. Nach der Absage in Schwenningen ist auch das Heimspiel gegen Hagen in Gefahr. Von Bernd Köble

Eigentlich hätte es die Woche werden sollen, in der das Tabellenbild in der 2. Basketball-Bundesliga an Klarheit und Aussagekraft gewinnt. Stattdessen werden die Lücken, die Corona in den Spielplan reißt, größer. Pünktlich zum Start in die englische Woche in der Pro A hat es zum zweiten Mal in dieser Saison auch die Knights erwischt. Nach dem bereits für Mittwoch abgesagten Spiel in Schwenningen, ist auch das Heimspiel am Samstag gegen Hagen zumindest stark gefährdet.

Am vergangenen Sonntag klagte der erste Spieler in der Kirchheimer Mannschaft über Symptome, inzwischen sind fünf Teammitglieder davon betroffen. Am Dienstag fielen zwei Schnelltests positiv aus. „Wir haben am selben Nachmittag Schwenningen darüber informiert“, berichtet Knights-Geschäftsführer Chris Schmidt. Wenige Stunden später reagierte auch die Liga und sagte die Partie offiziell ab, für die nun ein neuer Termin gefunden werden muss. Für Gegner Schwenningen ist es in dieser Saison bereits die vierte Begegnung, die verlegt werden muss. Ob das Heimspiel der Knights gegen Hagen wie geplant am Samstag stattfinden kann, steht im Augenblick noch in den Sternen. Ergebnisse von PCR-Tests stehen noch aus. „Stand jetzt gehen wir davon aus, dass wir spielen“, sagt Schmidt. „Allerdings weiß im Moment keiner, was uns bis dahin noch erwartet. Das ist im Moment alles Spekulation.“

Die Regeln der Liga sind klar: Stehen einer Mannschaft weniger als acht gesunde Spieler zur Verfügung oder gibt es in den 48 Stunden vor Beginn einer geplanten Partie mindestens zwei bestätigte Coronafälle im Team, kann eine Begegnung kurzfristig abgesagt und auf einen neuen Termin verschoben werden. Dadurch kann die Pflicht, zu spielen, zum klaren Nachteil werden, wenn etwa die wichtigsten Leistungsträger fehlen oder
 

„Für diese Situation gibt es kein ideales Regelwerk.
Chris Schmidt
Der Geschäftsführer der Knights zu den Vorgaben der Liga bei positiven Coronatests.


zuvor kein geregeltes Training möglich war. Erst vergangenen Samstag waren im Spiel gegen Rostock Karlo Miksic und Luka Kamber in den Kader zurückgekehrt, nachdem sie sich zuvor infiziert hatten und mehrtägig isoliert waren. In Leverkusen die Woche zuvor hatten beide gefehlt. Dazu kamen Verletzungen, wie die von Jonathon Williams, der sich in Leverkusen mit einer Knieprellung über die Zeit quälte und gegen Rostock ganz fehlte. Dass Coach Igor Perovic über einen vollständigen Kader im Training verfügte, liegt viele Wochen zurück.

„Es ist unser Pech, dass das jetzt in einer englischen Woche passiert“, sagt Schmidt. Einer Woche, in der die Knights nach zwei Niederlagen gegen Teams an der Spitze auf direkte Konkurrenten im Kampf um einen Play-off-Platz getroffen wären. Wieder einmal droht nun in einer entscheidenden Phase der Saison kein fairer Wettbewerb. Schmidt nimmt die Lage, wie sie ist: „In dieser Situation gibt es kein ideales Regelwerk“, meint er mit Blick auf die Vorgaben der Liga. „Für mich ist der sportliche Wert dieser Saison schon jetzt erneut ad absurdum geführt.“ 


Die Liga verfolgt die Lage noch entspannt

Die zweite Liga geht weiterhin davon aus, dass die Basketballsaison in der Pro A wie geplant zu Ende gespielt werden kann und die ausgefallenen Begegnungen bis zum Ende der Hauptrunde am 9. April nachgeholt werden. „Bis jetzt gibt es keinen Grund, am geplanten Ablauf etwas zu ändern“, sagt Liga-Sprecherin Jessica Grimm.
Ob die Saison im vorgesehenen Modus enden wird, der Tabellenstand nach Beendigung der Hauptrunde über Auf- und Abstieg entscheidet oder Meister und Aufsteiger wie im Vorjahr in verkürzten Play-offs ermittelt werden, darüber werde gemeinsam mit den Klubs entschieden, wenn es die Lage vorgibt, sagt Grimm.
In der Tabelle zählte Kirchheim bis zum Wochenbeginn zu den lediglich drei Mannschaften, die bisher alle Spiele in der Pro A bestritten hatten. Die Mehrzahl der Teams hinkt dem Spielstand mit drei oder weniger Spielen hinterher. Den größten Rückstand haben mit vier Partien die Uni Baskets aus Paderborn aufzuholen. bk