Bei den Fußballern des TSV Weilheim herrscht zuweilen Basisdemokratie. So ließ Coach Salvatore De Rosa im Vorfeld der Partie am morgigen Samstag gegen die SGM Owen/Unterlenningen unter seinen Kickern abstimmen – ob das kommende Match auf Rasen oder Kunstrasen vonstatten gehen soll. Das Votum stellt sich allerdings mit 10:8 pro Rasen als nicht extrem eindeutig dar. „Der Trend geht Richtung Rasen, wohl auch, weil wir auf unserem Kunstrasen immer mal wieder negative Resultate hatten“, sagt der TSVW-Trainer. Entscheidend bei der Auswahl der Spielfläche wird jedoch der weitere Wetterverlauf sein. Nächtliche Minusgrade in der Limburgstadt dürften den Rasen vermutlich in härteres Geläuf verwandeln. „Wir warten ab“, lautet die De-Rosa-Devise.
Marc Schmohl bleibt in dieser Frage ebenso unverkrampft: „Wir nehmen es, wie es kommt, zumal wir erst kürzlich in Dettingen auf Kunstrasen drei Punkte holen konnten.“ Die jüngste Positivserie kann sich sehen lassen. Zehn Zähler aus den vergangenen vier Begegnungen liefern Hinweise auf eine gute Verfassung des Teams. „Die Kameradschaft ist zudem überragend“, weiß der Sportliche Leiter der SGM. Dass die Mannschaft vor acht Tagen, nach dem Heimtriumph über den TSGV Großbettlingen, am Sportgelände in Owen zünftig feierte, unterstreicht die Gefühlslage. Doch die Feierbiester wollen noch mehr – mindestens einen Punkt beim TSVW. Die Vorschusslorbeeren verteilt Marc Schmohl allerdings an die Weilheimer: „Sie sind klarer Favorit.“
Neuffener könnten vorlegen
Salvatore De Rosa sieht sich derweil in einer Prognose bestätigt. Vor Wochen hatte er den VfB Neuffen als Titelanwärter ins Spiel gebracht – zu einem Zeitpunkt, als jener noch etliche Punkte Rückstand auf die vorderen Mannschaften aufwies. Nun sind die Neuffener (gastieren bereits am Freitag in Harthausen) Tabellenführer, könnten sich per Sieg bis Samstag vom Tabellenzweiten SGEH um drei Punkte absetzen, von den Weilheimern gar um fünf.
Ein Kreisliga-Tableau ohne die SGEH als Anführende – gewöhnungsbedürftig. Seit dem dritten Spieltag hatte die Mannschaft von Mario Tumbas vorn gelegen, dann folgte vergangenen Sonntag die 0:4-Abfuhr beim VfB Neuffen. „Die Mannschaft hat eine gute Reaktion im Training gezeigt“, berichtet Tumbas. Am Samstag trifft der SGEH-Übungsleiter auf einen Altbekannten: „Linsenhofens Coach Marco Parrotta ist nicht nur ein Freund, sondern auch ein großes Vorbild für mich auf und neben dem Platz.“ In Sachen Platzverhältnisse bleibt Mario Tumas vorsichtig. „Bisher noch ganz gut, doch das kann sich ja auf der Alb rasch ändern“, scherzt der Coach. Auf die SGEH wartet eine englische Woche. Der Heimpartie gegen den TSV Linsenhofen am Samstag folgen zwei weitere Gastgeberrollen. Am kommenden Donnerstag rückt der TSV Harthausen an, am 1. Dezember der TV Bempflingen.
Robin Hermann vor Saisonaus
Bittere Kunde für die SF Dettingen: Für Keeper Robin Hermann – er verletzte sich vergangenen Sonntag beim Match in Neckartailfingen – könnte die Saison beendet sein. „Zwar stehen noch weitere Untersuchungen an, doch scheint sicher, dass in der Schulter Bänder gerissen sind und dort noch weitere Verletzungen vorliegen“, sagt SFD-Routinier Robin Spranz. Damit rückt vor der Partie gegen den Tabellenletzten SGM Aichtal auch die Frage in den Fokus, wer Hermann auf lange Sicht ersetzt. Erste Wahl könnte Youngster Noah Habold sein, vor knapp zwei Wochen bei der 2:4-Niederlage gegen die SGM Owen/Unterlenningen bereits auf dem Platz. Spranz gibt sich kämpferisch: „Wir sind trotz der jüngsten Rückschläge nicht am Boden zerstört.“ Zumal es Perspektiven gibt, denn die letzten beiden Partien des Jahres absolvieren die SFD daheim. Dem Match gegen Aichtal folgt jenes gegen Grafenberg am 1. Dezember.
Just gegen die Grafenberger muss der TV Neidlingen ran. Dabei wollen die TVN-Fußballer den Fall auf einen Abstiegsplatz verhindern. Zwei Zähler plus auf Tabellenplatz 14 bilden aktuell keinen vertrauenserweckenden Fakt.