Kirchheim. Ihr erklärtes Ziel war der sofortige Wiederaufstieg in die Bundesliga, aus der sie sich in der vergangenen Saison verabschiedet hatten. Als Gruppensieger der 2. Liga Südwest konnten sich die Luftpistolenschützen des TSV Ötlingen berechtigte Hoffnungen machen, auf ihren angestammten Platz zurückzukehren. Doch bereits vor dem ersten Schuss der Aufstiegs-Relegation am kommenden Sonntag in Regensburg muss Schützenchef Joachim Poppek die Flinte ins Korn werfen: „Dieser Traum ist ausgeträumt. Es müsste schon ein Wunder geschehen, wenn es anders kommen würde.“
Die Befürchtung des Abteilungsleiters ist mehr als begründet: Im wichtigsten Wettkampf des Jahres fällt fast die komplette erste Mannschaft aus. Achim Rieger, Stefan Scharpf, Jörg Kobarg und Fabian Dröge fehlen aus beruflichen und anderen Gründen. Der TSV muss auch auf die übliche Verstärkung aus dem Ausland verzichten. Der Serbe Zoran Vujic kränkelt, der Türke Yusuf Dikec ist bei einem internationalen Wettkampf in München für sein Land im Einsatz. Poppek: „Die Absagen kamen kurzfristig. Wenn wir das vorher gewusst hätten, hätten wir zugunsten des Nächstplatzierten Aalen-Nesslau auf die Relegation verzichtet. So aber sind wir gezwungen, in Regensburg teilzunehmen, sonst bekommen wir in der nächsten Saison keine Lizenz mehr für die zweite Liga.“
Ziel: ordentlich abliefern
Unter diesen Umständen versucht nun der Ötlinger Trainer Markus Greipel gemeinsam mit den verbliebenen Mannschaftsschützen André Böhm und Torben Engel sowie den Nachrückern Roland Blumenthal, Stefan Schaufler und Marcel Riek in Regensburg „zwei ordentliche Wettkämpfe“ abzuliefern. Oder, weniger realistisch: Das Unmögliche möglich zu machen. Aufstiegsrivalen sind der SV Willmandingen, Zweiter der 2. Liga Südwest, sowie der SV Peiting und das Luftpistolenteam der Bogenschützen Grund aus der 2. Liga Süd. Die beiden Mannschaften, die in zwei Durchgängen die höchsten Gesamtergebnisse erzielen, steigen auf.
Späßle am Rande: Auf seiner Homepage hat der Deutsche Schützenbund als Termin für die Aufstiegs-Relegation fälschlicherweise den 27. Januar angegeben. Würden die Gegner tatsächlich erst am Montag antreten, wäre der TSV Ötlingen wieder erstklassig - kampflos. ks/jp