Lokalsport
Die „geilste Sportart der Welt“ gibt’s auch bald in Ötlingen

Padel-Tennis Der TSV Ötlingen will auf seiner Tennisanlage bis Mai zwei „Padel“-Plätze bauen. Die Trendsportart aus Südamerika findet auch in Deutschland immer mehr Anhänger. Von Klaus Schlütter

Die Tennisspieler des TSV Ötlingen handeln frei nach dem Motto: „Wer nichts wagt, der nicht gewinnt“. Bei einer außerordentlichen Versammlung beschlossen die anwesenden Mitglieder mit der überwältigenden Mehrheit von 29:1 Stimmen bei einer Enthaltung den Einbau von zwei sogenannten „Padel“-Plätzen auf der Tennisanlage im Rübholz. Kostenpunkt rund 135 000 Euro.

„Padel“-Tennis ist eine neue Trendsportart, die in Deutschland einen Siegeszug antreten will. Ursprünglich war das sportive Hobby nur in Südamerika zuhause, bevor es über den Ozean nach Spanien geschwappt ist und sich nach und nach in ganz Europa verbreitet hat. Mittlerweile wird schon in über 75 Ländern „gepaddelt“.

Gespielt wird auf Kunstrasen mit Bällen aus speziellem Gummi in einer Box mit einer Grundfläche von 10 auf 20 Meter, umgeben von drei Meter hohen, nach oben offenen Glaswänden. Das Netz, das die Spielfläche trennt, ist 88 Zentimeter hoch. Erlaubtes Stilmittel sind Schläge gegen die Wände des „Glaskäfigs“, was von den Spielern eine extreme Schlagschnelligkeit erfordert. In der Regel werden Doppel gespielt.

Der TSV wird damit zum Vorreiter für eine neue Sportart in der ganzen Teckregion. Im Großraum Stuttgart besteht neben Filderstadt eine Anlage in Büsnau, getestet von sechs Ötlinger Spielern, bei denen bei dieser Gelegenheit die Überzeugung reifte, den Padelsport auch im Rübholz zu etablieren. Sportwart Georg-Florian Kunath, einer der Tester: „Die Sportart ist leicht zu erlernen, ist aber schneller als das klassische Tennis, erfordert enormes Reaktionsvermögen und macht riesig Spaß.“

Finanziert wird die Padel-Anlage größtenteils aus eigenen TSV-Mitteln. Für die endgültige Baufreigabe erhofft sich die Abteilung finanzielle Zuschüsse durch den WLSB und die Stadt Kirchheim mit seinem tennis-spielenden Oberbürgermeister Pascal Bader, der als Mitglied in Ötlingen mit dem üblichen vierstündigem Arbeitsdienst auf den beiden vorgesehenen Plätzen wucherndes Unkraut entfernt hat.

Geplant ist die Fertigstellung der beiden Padel-Plätze bis Mai, wenn die Freiluftsaison beginnt. Tennis-Chef Frank-Michael Lutz ist überzeugt, dass für alles wie geplant der Daumen hoch geht: „Wir freuen uns auf die Erweiterung des Sportangebots und die neuen Impulse, und wir hoffen im nächsten Jahr den Wettkampf-Betrieb aufnehmen zu können mit unserer ersten Padel-Mannschaft.“

"Die geilste Sportart der Welt“

Padel-Tennis hat weltweit viele prominente Fürsprecher und Vorreiter. So hat der ehemalige Fußballstar David Beckham die Sportart in England mit aus der Taufe gehoben. Ebenso der Brasilianer Neymar mit zwei eigenen Plätzen auf seinem Anwesen in Rio. Fußball-Kollege Zlatan Ibrahimovic betreibt fünf eigene Padel-Center in seiner schwedischen Heimat. Und Liverpools deutscher Erfolgstrainer Jürgen Klopp adelt die neue Spielart des Tennissports mit den Worten: „Neben Fußball ist Padel der geilste Sport der Welt.“ ks