Lokalsport
Die Kinderleichtathletik bleibt das Sorgenkind

Leichtathletik Beim Kreistag in Denkendorf ist die umstrittene Wettkampfform erneut heiß diskutiert worden.

Denkendorf. Die Würdigung des Ehrenamts und die Ehrungen der besten Sportler waren die Höhepunkte des Leichtathletik-Kreistags in Denkendorf. „Viele unserer Athleten haben 2017 leichtathletische Geschichte geschrieben und mit hochklassigen Wettkämpfen und Ergebnissen das mediale Interesse auf unsere Sportart gelenkt.“ Mit diesen Worten hatte der Kreisvorsitzende Martin Moll die mit 80 Vereinsvertretern gut besuchte Veranstaltung eröffnet. In seinem Jahresbericht ging Moll auf die Kinderleichtathletik und deren Auswirkungen auf die traditionellen Schülersportfeste ein. Auch das Mitwirken an der Satzungsreform des WLV sowie auf die Region-Erweiterung um den Kreis Zollern-Alb waren Thema.

Der DLV hatte die Kinderleichtathletik (KiLA) 2013 mit einem eigenen Wettkampfsystem eingeführt. Dieses sieht keine klassischen Disziplinen für die U10 und U8 mehr vor. „Jetzt müssen wir aktiv werden und uns überlegen, wie wir im Kreis die KiLA als eigene Wettkampfform gestalten und etablieren wollen“, so Moll. „Wir werden uns aber für das Zwei-Säulen-System, das beide Wettkampfformen ermöglicht, weiterhin einsetzen“, versprach der Vorsitzende.

Ein bedeutendes Thema war die Ausarbeitung einer grundlegenden Satzungsreform des WLV, in die auch die Kreise mit eingebunden waren. Ziel ist, die Organisation des Verbandes neu zu ordnen, um schnellere und effektivere Entscheidungswege zu ermöglichen. Veränderung gibt es auch in der Region Achalm mit den Kreisen Esslingen, Reutlingen, Tübingen, die um den Kreis Zollern-Alb größer wird. Der Kreis- und Regionenausschuss hatte sich bereits im November für ein "Andocken" ausgesprochen. Jetzt ist es amtlich, nachdem beim Kreistag Zollern-Alb der Anschluss mit großer Mehrheit befürwortet worden war. Damit wird die Attraktivität, die Wettkampfresonanz, verbunden mit einer höheren Wirtschaftlichkeit, und nicht zuletzt der sportliche Wert der Regionalmeisterschaften gesteigert.

Minusrekord bei Mehrkampfnadel

Unzufrieden zeigte sich Moll über die Entwicklung der Zahlen bei den Mehrkampfnadeln. Mit 602 Exemplaren bei 16 Vereinen gab es 2017 einen absoluten Minusrekord. In Anbetracht der hohen Teilnehmerzahlen bei Mehrkämpfen sei dies nicht nachvollziehbar. Auch die Bedeutung und Wichtigkeit der WLSB-Bestandmeldung sowie der Datenschutz wurden von Moll thematisiert.

Vor den 80 Kreisvertretern lobte Martin Moll die gute Basisarbeit, die noch in vielen Vereinen stattfindet. Mit gut ausgebildeten und engagierten Trainern und Übungsleitern gelinge der Spagat zwischen Grundlagentraining, Wettkampfsport hin zur leistungssportlichen Entwicklung. Dazu käme ein fairer, respektvoller Umgang miteinander, auch in den Stadien, sowie das hohe Engagement der Vereine mit ihren zahlreichen Helfern.

Neugebauers Bronze toppt alles

Sportliches Highlight des vergangenen Jahres war der dritte Platz von Leo Neugebauer von der LG Leinfelden-Echterdingen bei den U18-Weltmeisterschaften in Kenia im Zehnkampf. Allein im Aktiven- und Juniorenbereich erzielten die Kreisathleten vier deutsche, drei süddeutsche, 16 baden-württembergische und 22 Top-Acht-Plätze bei deutschen Meisterschaften. Aber auch die Senioren haben teils überragende Ergebnisse bei deutschen Meisterschaften sowie bei diversen EM- und WM-Teilnahmen erzielt.

Kreis-Kampfrichterwart Gerd Fecher erläuterte etliche Neuerungen im Regelwerk, und Dr. Peter Mayer (Echterdingen) reflektierte die Regionalveranstaltungen. Kassenwart Rolf Bauer (Nellingen) legte einen soliden und allen verständlichen Finanzbericht vor, der genügend Gestaltungsspielraum lässt. Der Entlastung des Kassiers und des Ausschusses wurde einstimmig zugestimmt. Wahlen stehen erst im nächsten Jahr an.mm