Erstes Saisonspiel in der Kirchheimer Sporthalle Stadtmitte und der erste Sieg: Mit einem nie gefährdeten 76:61-Erfolg gegen die Nürnberg Falcons haben die Bozic Knights nach zwei Auftaktniederlagen frisches Selbstvertrauen getankt. Gut dreieinhalb Viertel lang dominierten die Gastgeber die Partie, bevor am Ende die Kräfte schwanden und dem Gegner noch Ergebniskosmetik gelang.
Ein Erfolg, auf den alle sehnlichst gewartet hatten, nachdem der Saisonauftakt mit zwei Niederlagen gegen die hochgehandelten Mannschaften aus Giessen und Crailsheim für die neu formierte und sehr junge Kirchheimer Mannschaft erwartet schwer verlief. Allen war klar: Das Heimspiel gegen die Franken, die in Tübingen und gegen Paderborn mit zwei Siegen erfolgreich gestartet waren, würde der erste echte Gradmesser sein.
Den ersten Nackenschlag mussten die Ritter allerdings bereits am Vormittag verdauen. Center Nico Bretzel meldete sich nach einer schlaflosen Nacht mit Fieber erkältungsbedingt ab. Auch Tyrel Morgan hatte mit Erkältungssymptomen zu kämpfen. Vom Start weg ließen die Hausherren dennoch keinerlei Zweifel daran, dass der volle Fokus auf einem Heimsieg lag. Mit enormem Aufwand, vor allem in der Defensive, zwangen die Kirchheimer den Gegner zu ungewohnten und schwierigen Abschlüssen. Nürnberg fand in der ersten Halbzeit kaum einen Rhythmus, während die Knights mit schnellen und mutigen Angriffen dafür sorgten, dass das Publikum endlich Grund zu Jubeln hatte. Die beiden US-Amerikaner Phil Russell und Tylan Pope hatten mit zehn und acht Punkten wesentlichen Anteil an der deutlichen 27:16 Führung nach dem ersten Viertel.
Auch im zweiten Abschnitt hielt das Kirchheimer Bollwerk. Nur zehn Punkte wanderten auf das Falcons Konto, während die Schwaben 15 Zähler erzielten und damit auf 42:26 davonzogen. Der Start in die zweite Halbzeit gehörte dann zunächst Kapitän Lucas Mayer. Sieben Punkte in Serie des Kirchheimers zwangen Gäste-Coach Ralph Junge früh zur Auszeit. Doch auch in diesem Abschnitt behielten die Teckstädter das Kommando über das Spiel. Besonders Gian Aydinoglu und Aeneas Jung setzten den Guards der Nürnbergern zu. „Gian und Aeneas haben defensiv heute nahezu keinen Fehler gemacht. Sie waren eng dran, standen immer ideal, waren aufmerksam. Das hat mehrere geplante Plays der Nürnberger schon am Anfang ruiniert. Insgesamt haben wir als Team sehr gut verteidigt“, verteilte Perovic ein Sonderlob.
Mit einer komfortablen 66:40-Führung nach den ersten drei Vierteln schien die Partie bereits entschieden. Die Gastgeber konzentrierten sich in der Schlussphase aufs Verteidigen. Offensiv wurden die Angriffe lange ausgespielt. Dadurch kamen die Franken nochmals zu einigen guten Abschlüssen. Der Kirchheimer Sieg geriet jedoch nie in Gefahr. „Wir haben heute einen weiteren Schritt in der Entwicklung gemacht. Gerade defensiv war es nochmals deutlich besser“, stellte Knights-Sportchef Chris Schmidt fest. „Offensiv hatten wir gute Phasen, aber auch noch Optimierungsbedarf. Daran müssen wir jetzt arbeiten“.
Mit Tylan Pope (16 Punkte), Phil Russell (17), Lucas Mayer (18, 9 Rebounds) und Aeneas Jung (11, 10 Rebounds) punkteten gleich vier Kirchheimer Akteure zweistellig. Am kommenden Wochenende geht es für die Knights zum Bundesligaabsteiger nach Göttingen. Dort wartet mit den Veilchen ein weiterer möglicher Aufstiegskandidat in dieser Saison. cs