Die Turner des VfL Kirchheim haben am vierten Wettkampftag der 2. Bundesliga Süd bei Tabellenführer Exquisa Oberbayern verloren. Mit einer klaren 11:73-Niederlage mussten sich die Kirchheimer im Münchner Stadtteil Unterhaching geschlagen geben.
Rollen im Vorfeld verteilt
Bereits im Vorfeld war absehbar, dass dieses Duell ein ungleiches Kräftemessen werden würde. Unterschiedlicher hätten die Voraussetzungen kaum sein können: Exquisa Oberbayern, bislang ungeschlagen und mit dem erklärten Ziel, den Aufstieg in die 1. Bundesliga anzugehen, traf auf den VfL Kirchheim, der die Begegnung vor allem als Gelegenheit nutzte, neue Teile zu testen und wichtige Turner zu schonen. Während die Gastgeber mit zwei ukrainischen Turnern und einem amerikanischen Gaststarter ein internationales Top-Team stellten, setzte der VfL konsequent seine bewährten Kräfte.
Wie schon in der Woche zuvor startete der VfL Kirchheim am Boden selbstbewusst und nahezu fehlerfrei. Durch starke Übungen von Manuel Halbisch, Marcus Bay, Philip Buchner und Yasin El Azzazy gelang es, das mit Abstand stärkste Boden-Team der Liga mit 6:8 überraschend in Schach zu halten. Am Pauschenpferd wagten sich die Kirchheimer an neue Elemente, was sich allerdings nur bedingt auszahlte. Markus Neher erturnte die beste Wertung innerhalb der Mannschaft, während der sonst so sichere Henning Weise bei seinem neuen D-Teil das Gerät verließ. Marcus Bay und Julian Hausch zeigten saubere Übungen, konnten jedoch gegen die starken Gegner aus Oberbayern keine Punkte erzielen. Mit 0:15 ging das Gerät deutlich verloren. An den Ringen bot sich ein ähnliches Bild. Trotz guter Vorstellungen von Andre Belz, Marcus Bay und Markus Neher punktete nur Julian Hausch für den VfL. Die restlichen Geräte verliefen einseitig zugunsten der Oberbayern. Lediglich erneut Julian Hausch gelang es am Barren, vier Scorepunkte beizusteuern. Im weiteren Verlauf zeigte sich, dass die Münchner Gastgeber in jeder Hinsicht überlegen waren – in Schwierigkeit, Ausführung und Stabilität. Für die Kirchheimer ging es daher weniger um das Ergebnis als um wertvolle Wettkampferfahrung, das Testen neuer Elemente und den Zusammenhalt des Teams. Trotz der hohen Niederlage bewahrten die Turner des VfL Moral, feuerten sich gegenseitig an und nahmen wichtige Erkenntnisse für die kommenden Begegnungen mit.
Alle Augen auf die TG Allgäu
Nach dem Wettkampftag rutscht der VfL auf den siebten Tabellenplatz ab und blickt mit gemischten Gefühlen auf die zweite Saisonhälfte. Die TG Hanauerland, gegen die Kirchheim den bislang einzigen Saisonsieg einfahren konnte, setzte sich gegen die noch sieglose TG Allgäu durch und liegt nun aufgrund des besseren Geräteverhältnisses knapp vor dem VfL. Lediglich die TG Allgäu bleibt weiterhin ohne Sieg und bildet das Tabellenende.
Entscheidend für den Klassenerhalt wird für den VfL daher das direkte Duell gegen die TG Allgäu sein. Ein Sieg im Heimwettkampf gegen den TSV Pfuhl am 25. Oktober könnte jedoch bereits frühzeitig für Sicherheit sorgen. Der Wettkampf findet in der Raunersporthalle statt, das Einturnen beginnt um 15 Uhr, der Start erfolgt um 16 Uhr. hw

