Die Meile ist wieder da. Rund drei Jahren nach der letzten Ausgabe in bekannter Strickart kehrt das Bissinger Event auf die lokale Sportbühne zurück. „Nichts würden wir uns mehr wünschen, als dass im kommenden Jahr wieder alles so wird wie zuvor“, hatte Meile-Organisator Andreas Henssler im vergangenen Juni direkt nach der zweiten virtuellen Variante in Folge kundgetan. Der Wunsch wurden ihm und den rund 50 Mitstreiterinnen und Mitstreitern aus dem Organisationsteam jetzt erfüllt.
Am Sonntag zwischen 10 und 15 Uhr steigt am Dachsbühl das kultige Bergzeitfahren über rund 1,5 Kilometer, als gesellschaftliches Ereignis und bei voraussichtlich strahlend blauem Himmel. Die Anspannung? Spürbar. „Schwer einzuschätzen, wie die Radszene und die Leute allgemein nach der Pause reagieren“, gibt sich Falk Meyer vom TV Bissingen betont vorsichtig. Zwischen 150 und 200 Teilnehmern waren in früheren Jahren normal. Im Vergleich: Die Pandemie-bedingte Variante, mit einem auf rund zwei Wochen ausgedehntem Startzeitfenster und Online-Dokumentation, nutzten zuletzt lediglich knapp über 100 Radlerinnen und Radler.
Radsport im TVB boomt
Dass die Zuversicht im Bissinger Lager trotzdem überwiegt, hat mit einem erstaunlichen Trend während Coronazeiten zu tun. Die klubinterne Mountainbikegruppe für Kinder und Jugendliche hat eine atemberaubende Entwicklung genommen. Rund 70 Kids sind zurzeit in Feld und Flur unterwegs, angeleitet von knapp 20 Trainerinnen und Trainern. „Etwa 25 Kinder und Jugendliche stehen aktuell sogar noch auf einer Warteliste“, zeigt sich Andreas Henssler vom Erfolg überwältigt. Gut möglich also, dass durch diese neuen Impulse auch der eine oder andere Startende mehr die Hatz am Dachsbühl auf sich nimmt, die mit der Anmeldung direkt im Startbereich am Radweg zwischen Bissingen und Neidlingen formell beginnt. Besonders stolz zeigt sich das Bissinger Team auch über einen weiteren Fakt. Erneut helfen rund 50 Ehrenamtliche mit, um die Veranstaltung zu schultern. „Einmal mehr zeigt sich, dass Bissingen bundesweit mit die größte Dichte an Ehrenamtlichen hat“, unterstreicht Falk Meyer.
In Sachen Fortbewegungsmittel lässt der Veranstalter den Meile-Fans wie schon in all den Jahren zuvor fast unbegrenzte Interpretationsspielräume: Ob Fahrrad, E-Bike, Gespanne mit Kinderanhänger, Tandem, Einrad, Roller oder Inliner – „Gefahren darf mit allem, was die Garagen so an Freizeitgerät hergeben,“ sagt Meyer. Dreh- und Angelpunkt bildet das kleine Festzelt direkt am Streckenrand an der alten Weilheimer Straße, wo die Alpin- und Radsportabteilung des TV Bissingen neben Gegrilltem, Kuchen und Getränken auch ab 17 Uhr die Siegerehrung im Angebot hat. Bis dahin gilt es für die Organisatoren, dem Comeback noch den letzten Feinschliff zu verpassen. „Nach der rund dreijährigen Pause müssen wir uns regelrecht wieder in die Aufgabe reinfuchsen“, weiß nicht nur Falk Meyer, dass der Teufel manchmal im Detail steckt.