Kirchheim. Ein Titel-„Triple“ durch die Herren 1, Damen 1 und das Juniorenteam ist bereits unter Dach und Fach, doch ein vierter SVN-Streich durch die dritte Mannschaft galt vor dem Abschlussspiel gegen den TTC Notzingen/Wellingen gestern Abend (bei Redaktionsschluss noch nicht beendet) als nahezu sicher. Doch egal, ob es zu drei oder vier Titeln reicht: „Die mit Abstand erfolgreichste Saison unserer Vereinsgeschichte“ (Dietmar Ederle) kommt so oder so zustande. Entsprechend launig wird gefeiert werden im Höhenort: Heute um sechs gibt‘s in der Gießnauhalle extra einen Sektempfang für Freunde und Gönner. „Es ist ein Dankeschön für ihre Unterstützung“, sagt Ederle.
Anschließend will die erste Herrenmannschaft um Spitzenspieler Oliver Jungbauer (41) beweisen, dass sie unter den insgesamt 90 Bezirksliga-Mannschaften des Tischtennis-Bezirks Württemberg-Hohenzollern (TTVWH) zusammen mit dem verlustpunktfreien Gruppe 2-Meister TSV Löchgau zu Recht die Nummer eins ist: Bezwingen die Naberner im Saisonfinale auch die TTF Neuhausen (Beginn um 19 Uhr), bleibt ihre Punkteweste ebenfalls makellos. Einen Durchmarsch von der achten in die siebte Spielklasse ohne Punktverlust schaffte in der laufenden Saison ansonsten kein Württemberger-Club.
Hut ab also vor den SVN-Stammspielern Oliver Jungbauer (41), Sven Körner (26), Uwe Mermi (41), Andreas Stiffel (38), Michael Kadura (52) und Andreas Braun (28): Sie haben in dieser Saison nicht nur den allerersten Landesliga-Aufstieg bei den Herren erspielt, sondern mit 34:0 Punkten auch ein dickes Ausrufezeichen ins Statistikbuch gesetzt. Gleiches gilt für die SVN-Damenmannschaft, die ihre nie gefährdete Landesliga-Rückkehr ebenso ungestreift (28:0) vollzog. Zwischen Ludwigsburg und Lindau, Blaustein und Bad Wildbad weisen mit dem VfR Altenmünster (Gruppe 2) und dem VfL Sindelfingen III (Gruppe 6) ansonsten nur noch zwei Vereine blitzblanke Punkte-Westen aus. Die Protagonisten der SVN-Mannschaft heißen Elke Kärcher-Goll (43), Gesa Schmid (19), Svenja Maurer (22) und Julia Maurer (18) – ein Routinier und drei Talente.
Dieser Mannschaft, die laut SVN-Auskunft zusammen bleiben wird, traut Eberhard Einselen in der Landesliga ein besseres Abschneiden zu als in der Abstiegssaison 2009/10. „Mit dem Abstieg sollte sie diesmal nichts zu tun haben“, sagt der langjährige Bezirkspressewart. Dieselbe Prognose gibt er übrigens auch für die Herrenmannschaft ab.
Auch diese wird in der neuen Spielklasse personell unverändert an den Start gehen – es sei denn, es schneit zufällig noch ein Neuzugang ins Haus. „Aber grundsätzlich bemühen wir uns nicht gezielt um Verstärkungen“, sagt Dietmar Ederle, „schließlich bezahlen wir den Spielern ja auch nichts.“ Ohnehin sind die Pfunde, mit denen die Naberner bei eventuellen Spielergesprächen wuchern können, dünn gesät in diesen Tagen: Die Gießnauhalle ist für den laufenden Trainings- und Spielbetrieb kapazitätsmäßig hoffnungslos überlastet, und Fahrgeld für etwaige auswärtige Spieler rückt Dietmar Ederle, Kassier und Abteilungsleiter in Personalunion, auch nicht raus. „Es ist unser Prinzip, an keinen Spieler auch nur einen Cent zu bezahlen, das gilt für Akteure der vierten Mannschaft ebenso wie für die in der ersten“, sagt er. Was Aufwandsentschädigungen betrifft, gilt in der Abteilung nicht das Leistungs-, sondern das Kameradschaftsprinzip. Und Letzteres wird weiter Gültigkeit haben – selbst nach dem fulminanten Landesliga-Aufstieg.
In Nabern spart man – nur nicht mit Siegen.