Die neue Spielzeit in der 2. Basketball-Bundesliga ProA verspricht Spannung von Beginn an. Mit gleich vier Aufsteigern, ambitionierten Traditionsvereinen und einer breiten Spitze dürfte es kaum eine Mannschaft geben, die sich an beiden Enden der Tabelle vorzeitig in Sicherheit wiegen kann. Unsere Redaktion hat bei den Konkurrenten der Kirchheimer Korbjäger nachgefragt: Mit welchen Erwartungen gehen die Clubs ins Rennen, wer gilt als Favorit auf die Play-offs – und wer muss nach unten blicken?
Erwartungen an die Saison
Die Bandbreite der Antworten reicht von vorsichtig bis ambitioniert. Helge Stuckenholz, Manager des Tabellenzehnten der Vorsaison aus Münster formuliert klar: „Klassenerhalt.“ In Magdeburg, wo Aufsteiger SBB Wolmirstedt zu Hause ist, sieht Trainer Eiko Potthast den Weg ähnlich: „Für uns als Underdog geht es zunächst um den Klassenerhalt. Dafür brauchen wir mindestens zehn Siege.“ Andere blicken weiter nach oben. Eric Detlev, Sportdirektor in Tübingen, will mit den Tigers „wieder tollen Basketball bieten und in den Play-offs ein Wörtchen mitreden“. Auch Christian Dudasch, Sprecher der Crailsheim Merlins denkt groß: „Weiter die Begeisterung in der Merlins-Familie unter Volldampf halten und den Schritt in die Play-offs machen – bestenfalls mit Heimvorteil.“ In Gießen schließlich sind die Ziele ohnehin langfristig gesteckt: „Wir wollen in Sachen Aufstieg ein Wörtchen mitreden“, sagt Pressesprecher Alexander Fischer.
Favoriten auf die Play-offs
Als Topanwärter auf die Postseason tauchen in fast allen Antworten die gleichen Namen auf: Crailsheim, Göttingen, Gießen und Hagen. Tübingens Eric Detlev zählt zudem die eigenen Tigers hinzu, während Karlsruhes Geschäftsführer Danijel Ljubic auch Kirchheim, Münster, Koblenz und Bremerhaven im Kreis der Kandidaten sieht. Thomas Klein, Vorstandmitglied der EPG Baskets Koblenz ergänzt: „Danach ein breites Feld von nahezu gleichwertigen Teams mit Tübingen, Kirchheim, Münster, Bayreuth, Artland, Nürnberg und Karlsruhe.“
Wer unten drin steckt
Einig ist man sich darüber, dass die Aufsteiger ums sportliche Überleben kämpfen müssen. Carlo Steiner, Kommunkations-Chef in Bayreuth, erwartet, dass Köln, Leverkusen, Wolmirstedt und Paderborn beweisen müssen, „dass sie auch in die Pro A gehören“. Thomas Klein (Koblenz) schätzt Leverkusen dabei am stärksten ein, Köln eher am unteren Ende. Womirstests-Coach Eiko Potthast verweist ebenfalls auf die vier Neulinge, während Münsters Manager Helge Stuckenholz sagt: „Bis auf drei, vier Teams kann es glaube ich jeden erwischen, wenn man nicht das nötige Glück hat und Verletzungen beklagen muss.“
Stärke der Liga
Über die sportliche Qualität gehen die Meinungen auseinander. Münsters Manager Helge Stuckenholz sieht die Liga „vielleicht ein wenig schwächer als vergangenes Jahr“. Magdeburgs Coach Potthast nennt gestiegene Preise am Spielermarkt und geringere Qualität der Importspieler als Gründe für einen leichten Niveauverlust. Dagegen betont Eric Detlev (Tübingen) die Homogenität: „Die Liga ist in den letzten Jahren immer stärker geworden. Jeder kann jeden schlagen.“ Auch Alexander Fischer (Gießen) sieht eine kontinuierliche Weiterentwicklung: „Die Anforderungen werden immer größer – sportlich, infrastrukturell, medial und wirtschaftlich.“