Wenn es nach Felix Lache geht, sind beim Freitagabendspiel der Bezirksliga (Spielbeginn 19.30 Uhr) die Rollen klar verteilt. „Die Startruppe vom FC Eislingen ist bei uns und in der ganzen Saison der klare Favorit“, sagt der Trainer des gastgebenden VfL Kirchheim ohne Umschweife. Und das trotz einer Gesamtbilanz der beiden Erzrivalen, die über die Jahre mit 12:4 Siegen deutlich für die „Blauen“ spricht.
Understatement? Zweckpessimismus? Oder was? Nichts von alledem. Lache äußert sich nur als Realist. Zu viele Nackenschläge sind passiert in jüngster Zeit, um zu dieser Einschätzung zu kommen. Erst der Abstieg aus derer Landesliga, verbunden mit einem starken Kaderumbruch. Zuletzt der kurzfristige Absprung von Kapitän und Torjäger Salih Egrlic, obwohl er dem VfL bereits zugesagt hatte, ausgerechnet zum Gegner nach Eislingen, für den er seit dem Wechsel bereits fünf Tore erzielt hat. Spielerisch ein herber Verlust für den VfL (56 Ligaspiele, 51 Tore), über den sich Lache verständlicherweise nicht mehr äußern will.
Doch damit nicht genug der Turbulenzen im blauen Lager. Mit Tobias Heim (zweimal rotgesperrt) wurde zuletzt ein Führungsspieler auf dem Platz vermisst – und mit der überraschenden Abwahl von Marc Butenuth bei der Mitgliederversammlung fehlt nun vorübergehend auch ein gewählter Chef der Fußballabteilung.
Zum Verdruss gesellte sich in diesen Tagen noch ein terminliches Problem dazu. Das Pokalspiel gegen den SV Nabern bescherte dem VfL ungewollt und zeitlich ungelegen eine englische Woche (Sonntag in Berkheim, Dienstag Pokal, Freitag Eislingen). Aber vielleicht war der glanzlose, aber letztlich ungefährdete 3:0-Sieg der richtige Mutmacher für den Auftritt morgen Abend. Mit demselben Ergebnis qualifizierte sich auch Gegner Eislingen in Ebersbach für die dritte Runde im Bezirkspokal.