Kirchheim. Es gibt Zeitgenossen, die das Gras wachsen hören und deshalb vernommen haben wollen, dass es beim VfL Überlegungen gibt, den Trainer schon wieder zu wechseln. Doch die Abteilungsleitung dementiert entsprechende Gerüchte energisch. Geschäftsführer Walter Rau: „Da ist absolut nichts dran. Wir haben nicht einmal ansatzweise so etwas nachgedacht.“ Ein Trainerwechsel wäre zum jetzigen Zeitpunkt auch schwer vorstell- und vermittelbar. Rainer Kraft ist vor fünf Monaten mit dem Auftrag angetreten, in dieser Saison einen einstelligen Tabellenplatz zu erreichen und die Mannschaft in zwei Jahren in die neue Regionalliga zu führen. Aus der Oberliga sollen dann vier Vereine aufsteigen. Beide Ziele sind trotz der jüngsten Rückschläge noch fest im Blick.
In Balingen zuletzt war ein deutlicher Aufwärtstrend zu erkennen. Es gab viele Torchancen, aber am Ende stand der VfL beim 1:2 wieder mit leeren Händen da. „Es fehlte der letzte Wille, die Tore zu machen und zu verhindern. Daran arbeiten wir“, sagt Kraft. In dieser Woche hat er den Trainingsschwerpunkt auf die Offensive gesetzt: Schnelles Umschalten von Abwehr auf Angriff, Eins-zu-Eins-Situationen, Torschüsse, alles wurde geübt.
Personell sind gegen den FC Villingen kaum Änderungen zu erwarten. Voraussichtlich setzt Kraft auf dieselben Spieler wie in Balingen. Für Christian Kuhn, der nach einem Bandscheibenvorfall wieder mit leichtem Training begonnen hat und vom Trainer sehnsüchtig erwartet wird, kommt die Partie zu früh. Kraft: „Er ist ein Mann, der in die Tiefe geht. Seit er nicht mehr spielt, haben wir auch nicht mehr gewonnen.“ Mit Villingen 08 kommt eine ambitionierte Mannschaft, die schon sechs Zähler mehr auf dem Konto hat als Kirchheim. Parallelen gibt es nur in der Anzahl der geschossenen Tore – beide haben 17. Mit Trainer Martin Braun, dem Ex-Freiburger Bundesligaspieler, hat Kraft in Aalen drei Jahre zusammengearbeitet, Braun als Sportdirektor, der VfL-Coach als Assistent von Edgar Schmitt. Im August 2008 wurde Schmitt durch Jürgen Kohler ersetzt und wechselte zu den Stuttgarter Kickers. Kraft folgte ihm und auch Braun verließ den VfR Aalen.