Lokalsport
Die Stunde der Aufmüpfigen

Mountainbike Beim Bundesliga-Rennen in Gedern lassen mit Max Brandl und dem Reuderner Luca Schwarzbauer zwei U23-Fahrer die Elite alt aussehen. Von Erhard Goller

Bemerkenswert, das wollte Luca Schwarzbauer nach dem Rennen in Hessen unterstreichen, sei, dass er und sein Lexware-Teamkollege Max Brandl nahezu die versammelte deutsche Elite hinter sich gelassen hatten. Außer Manuel Fumic und Christian Pfäffle war beim zweiten Bundesliga-Rennen der Mountainbiker im hessischen Gedern tatsächlich alles am Start, was zum Nationalkader gehört, doch es waren die beiden U23-Fahrer, die am Ende ganz oben auf dem Podium standen.

Luca Schwarzbauer war es bereits nach der verkürzten Startrunde gelungen, im Fahrerfeld eine Lücke zu reißen. Sein Lexware-Teamkollege Max Brandl versuchte dahinter, das Tempo zu kontrollieren. „Ich wollte defensiv starten, und als Luca vorne war, habe ich versucht, die Lücke offen zu halten“, sagt Brandl. Als er merkte, dass seine Begleiter in der Verfolgergruppe am Berg teilweise Probleme hatten, schloss er die Acht-Sekunden-Lücke zu Schwarzbauer alleine. Die Verfolger um Simon Stiebjahn (Titisee-Neustadt), Julian Schelb (Münstertal) und Ben Zwiehoff (Essen) konnten zwar noch einmal aufschließen, doch dann attackierte Brandl am Berg und Schwarzbauer ging mit. „Für mich war es in diesem Moment eigentlich zu schnell“, gestand er hinterher. „Aber ich wusste, dass es entscheidend sein würde und bin mitgegangen.“

Die beiden Freunde arbeiteten bis zur vorletzten Runde gut zusammen und bauten den Vorsprung auf die vierköpfige Verfolgergruppe auf eine Minute aus. Dann verschärfte Brandl erneut das Tempo und gewann nach 1:09:49 Stunden mit 35 Sekunden Vorsprung auf Schwarzbauer und 1:03 Minuten vor dem deutschen Vize-Meister Simon Stiebjahn (Titisee-Neustadt). Das Rennen war zuvor wegen drohender Gewitter verkürzt worden.

Sigel glücklich nach Aufholjagd

Pirmin Sigel musste aus der vorletzten Reihe starten und landete auf einem überraschend guten 19. Platz mit 6:24 Minuten Rückstand. Der Weilheimer vom Bike Junior Team erwischte einen schlechten Start, blieb danach aber ruhig und kämpfte sich Runde für Runde nach vorne. Die eigentliche Belohnung gab es erst am Tag nach dem Rennen: Bundestrainer Peter Schaupp berief den 19-Jährigen ins Aufgebot für den Weltcup in Albstadt.

Kira Böhm, ebenfalls aus Weilheim, musste am Sonntag auf einen Start in der Nachwuchs-Sichtung der U17 verzichten. Sie war krank geworden und bestritt am Samstag nur den neu geschaffenen Geschicklichkeitswettbewerb, in dem sie Platz 22 belegte.