Roth. 3,8 Kilometer schwimmen, 180 Kilometer Rad fahren und 42,2 Kilometer laufen – Die klassische Ironman-Distanz im Triathlon ist die wohl größte Herausforderung, der sich Athleten im organisierten Sport stellen können. Auf verschiedene Blöcke verteilt starteten die Kirchheimer Hannes Kreipl (20), Gunter Stecher (48), Waldemar Suchanek (54) und der Owener Karl Fischer (45) in den frühen Morgenstunden in Deutschlands größtem Schwimmbecken, dem Main-Donau-Kanal, im fränkischen Roth ihr Rennen. Mit einer beachtlichen Zeit von 55,52 Minuten beendete Gunter Stecher den ersten Teil der Trilogie und setzte ein deutliches Zeichen, gefolgt von Waldemar Suchanek, der genau zwei Minuten länger im Wasser war. Für den 20-jährigen Hannes Kreipl, der nach 1.02,20 Stunden dem 21 Grad warmen Wasser entstieg, war es sein erster Wettkampf auf der Langdistanz. Etwas länger brauchte Karl Fischer bei seinem dritten Start in Folge in Roth. Seine Zeit bot mit 1.16,15 Stunden noch Steigerungsmöglichkeiten.
Bei optimalen äußeren Bedingungen – es war mit 19 Grad sehr mild und fast windstill – ging es auf die 180 Kilometer lange Radstrecke. Trotz zahlreicher giftiger Kurzanstiege gilt die Rother Strecke als sehr schnell, aber auch tückisch. Wer hier ein zu hohes Tempo anschlägt, wird bitter bestraft, wenn es um die Mittagszeit bei fast 30 Grad unter wolkenlosem Himmel auf die Marathonstrecke geht.
Mit 5.09,45 Stunden war Gunter Stecher der schnellste Radfahrer des Quartetts. Der Kirchheimer hatte nach den ersten beiden Disziplinen bereits einen Vorsprung von 4,10 Minuten auf Waldemar Suchanek und mehr als eine halbe Stunde auf den Owener Karl Fischer. Doch ein Langstreckenrennen im Triathlon hat seine eigenen Gesetze und wird in der Regel im abschließenden Marathonlauf entschieden. Da zählt Erfahrung doppelt, und über solche verfügte Oldie Waldemar Suchanek bei seinem 16. Start in Roth reichlich. Der 54-Jährige hatte auf dem Rad klug auf seinen Körper gehorcht und spulte die 42 Kilometer in exakt vier Stunden ab. Mit einer Gesamtzeit von 10.16,30 Stunden belegte er Platz drei in seiner Altersklasse bei den gleichzeitig stattfindenden deutschen Meisterschaften.
Karl Fischer, der Wochen zuvor beim Stockholm-Marathon mit 2.50 Stunden geglänzt hatte, war mit 3.40,44 Stunden erwartungsgemäß schnellster Teckläufer. Seine Gesamtzeit von 10.25,27 Stunden war gleichzeitig eine neue persönliche Bestzeit. Damit belegte er Platz 70 in seiner Altersklasse. Einen schwarzen Tag erwischte hingegen Gunter Stecher. Von Krämpfen geplagt musste er auf der Laufstrecke zahlreiche Gehpausen einlegen und wurde mit 4.57,59 Stunden nach hinten durchgereicht. Nach 11.09,55 Stunden beendete er enttäuscht das Rennen als 172. seiner Altersklasse. Hannes Kreipl erging es nicht ganz so schlimm. Doch auch er quälte sich über die Marathonstrecke und wurde – wie alle, an diesem Tag – von tausenden Triathlonfans ins Ziel getragen. Mit einer Gesamtzeit von 12.10,44 Stunden überquerte er überglücklich die Ziellinie und wurde bei seinem ersten Langstreckentriathlon als 28. in seiner Altersklasse notiert.tb