Was für ein Abend in der Eisenlohrhalle: Vor ausverkauften Rängen und einer atemberaubenden Kulisse hat die TG Nürtingen am Freitagabend deutlich gemacht, warum sie derzeit an der Spitze der zweiten Handball-Bundesliga steht. Mit einem überzeugenden 42:34 (23:15)-Sieg im Derby gegen den VfL Waiblingen sorgten die „Neckarmädels“ nicht nur für zwei weitere Punkte, sondern auch für Gänsehautstimmung bei den über 1000 begeisterten Fans.
Von Beginn an war die Handschrift von Trainer Manel Cirac klar zu erkennen: konzentriert, leidenschaftlich und mit hohem Tempo. Die TG fand schnell ihren Rhythmus, eroberte in der Defensive Ball um Ball und schaltete blitzschnell um. Schon nach wenigen Minuten war die Stimmung auf den Rängen am Kochen – jede gelungene Aktion wurde frenetisch gefeiert. Besonders Nina Fischer, die mit acht Treffern zu den torgefährlichsten Spielerinnen zählte, brachte die Fans immer wieder zum Jubeln. „Wir haben heute richtig Spaß auf dem Feld gehabt“, sagte Fischer nach der Partie. „Man spürt einfach, dass wir uns als Team blind verstehen und füreinander kämpfen.“
Dreizler mit neun Treffern
Auch Lisa Fuchs, die ebenfalls achtmal traf, zeigte sich in Torlaune. Gemeinsam mit Lisa Dreizler (neun Tore, davon zwei Siebenmeter) prägte sie das Offensivspiel, das in der ersten Halbzeit wie aus einem Guss wirkte. Mit 23:15 ging es verdient in die Pause – getragen von einer Defensive, die aggressiv, aber fair zupackte, und einer Torhüterleistung, die in entscheidenden Momenten den Unterschied machte.
Nach dem Seitenwechsel kam der VfL Waiblingen deutlich stärker aus der Kabine. Die Gäste nutzten einige Unkonzentriertheiten der TG und kämpften sich wieder heran. Innerhalb weniger Minuten schmolz der komfortable Vorsprung auf fünf Tore – und die Spannung in der Halle stieg. Doch die Antwort kam. Angeführt von einer kompromisslosen Abwehr, cleveren Spielzügen und einem ungebrochenen Teamgeist fanden die Gastgeberinnen schnell zurück zu ihrer Linie. Spätestens als Lisa Fuchs in der 54. Minute zum 38:30 traf, brandete tosender Jubel auf – das Derby war entschieden.
„In dieser Phase hat man gesehen, wie sehr die Mannschaft an sich glaubt“, lobte Trainer Manel Cirac. „Auch wenn wir kurz den Faden verloren haben, diese Truppe hat Herz – und genau das macht sie so stark.“ Als der Schlusspfiff ertönte, gab es in der Eisenlohrhalle kein Halten mehr. „Die Atmosphäre ist einfach unbeschreiblich“, schwärmte Nina Fischer. „Ich bin unglaublich stolz auf das, was meine Mannschaft heute gezeigt hat“. Mit dem fünften Sieg im fünften Spiel bleibt die TG Nürtingen ungeschlagen an der Spitze. „Wir wissen, dass die Saison lang ist – und genau deshalb müssen wir fokussiert bleiben.“, betonte Cirac.“
Spielstenogramm
TG Nürtingen – VfL Waiblingen: 42:34 (23:15)
TG Nürtingen: Leenen – Fischer (8), Wieder (1), Bühler (2), Erhardt (4), Dreizler (9/2), Fuchs (8/2), Distel (5), Treusch (5), Symanzik
Zuschauer: 1000