Fünf Monate, drei Wochen und vier Tage – so lange ist es her, dass in der Sporthalle Stadtmitte Zweitligabasketball gespielt wurde. Genau 178 Tage nach dem 90:81-Sieg über Düsseldorf im April kehren Kirchheims Korbjäger am Samstag zurück in ihre Ritterburg, wo sie ab 19 Uhr die Eisbären Bremerhaven zum ersten Heimspiel der neuen Saison erwarten. „Die Vorfreude ist riesig“, weiß Hallensprecher Daniel Zirn, „es wäre natürlich schön, wenn sich die Euphorie nach der WM in vollen Hallen niederschlagen würde, auch beim ersten Spiel in Kirchheim.“
Was aus sportlicher Sicht zu erwarten ist, hat die Mannschaft beim Auftaktsieg am vergangenen Samstag in Vechta zumindest in Teilen angedeutet. Beim 88:81-Erfolg gegen den Bundesligaunterbau der Rastaner reichten fünf starke Minuten gegen Ende zum Sieg. „Man hat gesehen, wie gut das Team sein kann“, blickt Knights-Sportchef Chris Schmidt auf eine Leistung zurück, die noch viel Luft nach oben ließ: Abstimmungsprobleme, Abschlussschwäche aus der Ferne und Defensivdefizite sind laut dem langjährigen Geschäftsführer aber Dinge, die, anders als vergangene Saison oft zutage getretene Mentalbaustellen, gut trainierbar sind. „So früh in der Saison ist es ein stückweit aber auch normal, dass noch nicht alles klappt“, relativiert Schmidt.
Davon kann der morgige Gegner der Knights nur ein Lied singen. Mit dem erklärten Ziel, um den Aufstieg mitspielen zu wollen, in die Saison gestartet, ist den Eisbären aus Bremerhaven im ersten Spiel das sprichwörtliche Fell über die Ohren gezogen worden: Gegen Aufsteiger Koblenz kassierte der Siebte der Vorsaison, im Play-off-Viertelfinale am späteren Vizemeister Tübingen gescheitert, eine 86:95-Heimpleite. „Die stehen schon früh in der Saison unter Druck“, geht Chris Schmidt von einem Gegner aus, der auf Wiedergutmachung aus ist. Oder wie es der Hallensprecher ausdrückt: „Von denen erwarte ich nach der überraschenden Pleite eine deutliche Reaktion“, sagt Daniel Zirn, „da brauchen die Knights eine richtig starke Leistung, um dagegenzuhalten.“
Spannend dabei: Beide Teams haben ihre Positionen mit ähnlichen Spielertypen besetzt, was auf ein ausgeglichenes Duell schließen lässt. „Vechta war von der Konstellation her schwieriger, da die ohne richtigen Center gespielt haben“, geht auch Chris Schmidt am Samstag von einem intensiveren Spiel aus, in dem nicht zuletzt das Publikum ein Faktor werden soll. „Ich hoffe, dass die Halle brennen wird und die Fans die Mannschaft nach vorne peitschen“, sagt Daniel Zirn.
Tickets für die Partie gibt es unter dem entsprechenden Reiter auf der Homepage der Knights unter www.kirchheim-knights.de
Die Sporthalle Stadtmitte als Faktor
Als Festung hat sich die Sporthalle Stadtmitte in der vergangenen Saison einen Namen gemacht: Von den 15 Spielen in Kirchheim gewannen die Knights zwölf. Pikant: Eine der drei Niederlagen kassierten die Teckstädter gegen den kommenden Gegner aus Bremerhaven (62:80). In der Heimtabelle landeten die Kirchheimer, die bekanntlich noch zwei weitere Partien in Göppingen austrugen, dennoch auf Rang drei hinter Vechta und Tübingen.
Auswärts sah es vergangene Saison deutlich schlechter aus: Von 17 Partien in fremder Halle konnten die Knights gerade mal vier gewinnen. Nur die beiden Absteiger aus Leverkusen und Schwenningen waren schlechter. pet