Lokalsport
Die Wachablösung

Der Mai – für den VfL Kirchheim beileibe kein Wonnemonat. Die „Erste“ muss in die Landesliga runter, die U 23 schwebt trotz einer beachtlichen Siegesserie nach wie vor in höchster Abstiegsgefahr. Dafür gibt es für andere Mannschaften aus der Teckregion Grund zum Jubeln.

Kirchheim. Weilheim ist drauf und dran, der Großen Kreisstadt mit fast viermal soviel Einwohnern den Rang abzulaufen. Eigentlich ist die Wachablösung schon vollzogen. Denn während der VfL einer ungewissen Zukunft in der Landesliga entgegen stolpert, hat der TSV sogar noch Chancen, einen Platz in der Verbandsliga zu erobern.

Nach dem 1:0-Sieg in Sontheim liegt Weilheim nur noch zwei Punkte hinter dem spielfreien Tabellenzweiten FC Heiningen und hat gute Karten, die Relegation zu erreichen. Am vorletzten Spieltag muss der Rivale aus dem Filstal zu Meister Aalen II, Weilheim empfängt Essingen. Wie wenn es der Terminplaner geahnt hätte: Im letzten Spiel kommt es dann zum Showdown zwischen Heiningen und Weilheim.

Eine Klasse tiefer ist Catania Kirchheim nicht mehr zu retten. Für den VfL II hat sich die Lage durch die Siege der direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt, Sirnau und Faurndau, verschärft. Obwohl die Blauen in den letzten sieben Spielen sechsmal gewonnen und einmal unentschieden gespielt haben, fehlen drei Punkte auf den Relegationsplatz 14. Selbst wenn sie die Restspiele gegen Catania und Eislingen gewinnen, müssen sie auf einen Ausrutscher von Faurndau (gegen Dürnau und Wäldenbronn) hoffen.

In den Kreisligen A und B machten Die SG Erkenbrechtsweiler/Hochwang und TV Neidlingen wie erwartet ihre Meisterstücke. Die SGEH kehrt nach zweijähriger Abstinenz in die Bezirksliga zurück. Ebenso souverän sind die Neidlinger mit einem 100-Tore-Sturm durchmarschiert.

Sprachlos macht die 1:7-Heimschlappe der SF Dettingen gegen das bisherige Schlusslicht Grafenberg. Der Anwärter auf Platz zwei und damit auf Entscheidungsspiele um den Aufstieg in die Bezirksliga schien von allen guten Geistern verlassen. Abteilungsleiter Christian Renz war fassungslos: „In 20 Jahren habe ich nie so einen schlechten Auftritt erlebt. Nach dieser Leistung brauchen wir über den Aufstieg nicht zu reden.“ Dabei sind die Chancen nach wie vor intakt. Die TG Kirchheim hat einen Punkt Rückstand, empfängt nächsten Sonntag den VfB Neuffen. Dettingen fährt zur SGEH und hätte es selbst bei einer Niederlage auf der Alb im letzten Heimspiel gegen den direkten Rivalen in eigener Hand, alles klar zu machen.

Zurück zum VfL: Die U 23 wäre längst gerettet, wären ihr nicht sieben Punkte am Grünen Tisch abgezogen worden. Abteilungsleiter Fabian Preuß hat es kürzlich im „Teckboten“ schon begründet: „Uns fehlt die Manpower.“ Ohne eine ausreichende Anzahl ehrenamtlicher Helfer kommt es eben zu peinlichen Pannen wie vergangenen Donnerstag. Vor der Partie VfL II - Berkheim vermissten die Spieler ihren Satz Hosen. Um nicht „unten ohne“ antreten zu müssen, mussten die Beinkleider der ersten Mannschaft herhalten. Die Eckfahnen wurden erst eingesteckt, als das Spiel bereits begonnen hatte.

Kein Wunder, das der VfL der Verein im WFV-Bereich mit den meisten Geldstrafen und Punktabzügen ist. Kein Wunder auch, wenn selbst Mannschaftskapitän Marcel Helber verkündet: „Unter diesen Voraussetzungen kann ich hier nicht weiterspielen.“