Lokalsport
Die weibliche Seite des Fußballs gewinnt

Wettbewerb Louisa Stier hat mit den Neidlinger Kickerinnen bei einer Challenge des WFV Platz eins geholt. Von Sandra Langguth

Wenn es irgendwo eine Herausforderung zu meistern gibt, dann ist Louisa Stier nicht weit. Deshalb kam der Neidlinger Fußball-Abteilungsleiter Stefan Hepperle auch auf die junge Kickerin zu, als es darum ging, bei einer Challenge des WFV mitzumachen. „Da gab es allerdings nur ein Stirnband zu gewinnen. Dafür war mir der Aufwand zu groß“, erzählt die 17-Jährige lachend. Als es um zwei kleine Fußballtore ging, war das Interesse schon größer. „Die Aufgabe lautete, ein Video zum Thema kreatives Fußballfeld zu drehen.“ Die Mädels im Verein waren Feuer und Flamme, und so wurde an einem Nachmittag Ende September fleißig gefilmt. Den Rahmen bildete die Kampagne des Deutschen Fußballverbandes, der mit „Fußball, die (feminin)“ darauf aufmerksam machen möchte, dass im Fußball viele Dinge weibliche Artikel haben wie die Technik, die Begeisterung, die Taktik, die Gemeinschaft. Diesen Gedanken haben die Neidlinger Fußballerinnen aufgegriffen und in ihr Video eingebaut. „Fußball, die – wie die Kapitänin“ oder „Fußball, die – wie die Fairness“ oder auch „Fußball, die – wie die Torschüsse“, hört und sieht man die jungen Kickerinnen im Video sagen. Dazwischen zeigen sie, wie ein kreatives Fußballfeld aussehen kann. Da werden zum Beispiel Rucksäcke zu Spielecken, und Trinkflaschen markieren die Tore. Aber auch Schuhe können die Torpfosten ersetzen. In dem Fall kicken die Mädels eben in Strümpfen. Zwei Spielerinnen, die einen Meterstab halten, werden im Video außerdem zu verschiebbaren Toren. 

Das sechseinhalb Minuten lange Video kam beim WFV so gut an, dass der erste Platz der Challenge nach Neidlingen ging. So durften sich mit Louisa Stier auch Laura Hepperle, Marietta Hitzer, Lisa Geiß, Jana Binder und Jule Schulze über die Auszeichnung freuen. Für Louisa Stier war es bereits der zweite Challenge-Sieg. Die Fußballerin, die beim VfL Kirchheim auf Torejagd geht, gewann auch schon den „Alltagshelden-Wettbewerb“. „Da wurden Aktionen gesucht, die trotz Corona durchgezogen wurden. Da habe ich mich mit meiner F-Jugend beworben“, erklärt die Neidlingerin, die den Nachwuchs trainiert. 14 Tage lang stellte sie den Kindern per Video täglich eine Aufgabe, die diese nachmachen und sich dabei ebenfalls filmen mussten. „Am Ende gab es dann einen Gewinner“, erzählt Louisa Stier, die das Ganze dokumentiert, zusammengeschnitten und beim WFV eingereicht hat. 

Auch im Moment haben die Mädels wieder eine Challenge am Laufen. Mit einem verkürzten Video machen sie mit im Rennen um ein „Meet&Greet“ mit Nationalspielerin Giulia Gwinn. „Wir sind alle total gespannt, ob wir das auch gewinnen“, erzählt Louisa Stier. Im Video haben sie der Nationalspielerin Fragen gestellt, deren Anfangsbuchstaben am Ende den Namen „Giulia“ ergeben. Auch dieses Video kam so gut an wie die anderen, und deshalb dürfen die Mädels bald live mit ihrem Idol sprechen, auch wenn das Ganze online stattfinden wird. Doch das können die Neidlingerinnen sicher verschmerzen.