Lokalsport
Die Zukunft ist blau

Sportstättenbau Im Kirchheimer Stadion erfolgte am Freitag der Spatenstich zur Sanierung des in die Jahre gekommenen Rasenplatzes und der Laufbahn. Von Helge Waider

Das Überraschungsmoment hatte Franz-Josef Eger, Chef des gleichnamigen Augsburger Sportstättenplanungsunternehmens gestern ganz für sich. Im Rahmen des feierlichen Spatenstichs zur Sanierung des Rasenplatzes und der Laufbahn im Kirchheimer Stadion beendete der Landschaftsarchitekt seine Ausführungen mit einer besonderen Pointe: „Die Laufbahn wird in ’Kirchheim-Blau’ erstrahlen.“ Zuvor hatte Eger das Auditorium aus Verwaltung, Vereinen, Schulen und Gemeinderat über die Antrags- und Planungsphase informiert. Die wasserrechtlichen Anforderungen habe aufgrund der Bodenbeschaffenheit und des hohen Grundwasserspiegels für Kopfzerbrechen gesorgt. Am Ende habe man sich aber in vorbildlicher Manier mit dem Landratsamt Esslingen auf eine gemeinsame Lösung verständigt, die vorsehe, dass die Drainage des Platzes und der Bahnen in die Lindach abgeleitet werde. „Wir reden schließlich über klares, sauberes Wasser“.

Der Stadt Kirchheim ist der „Sanierungsfall Stadion“ wichtig. Mit Dr. Pascal Bader und Günter Riemer war fast die komplette Verwaltungsspitze vor Ort. Der Oberbürgermeister rief noch einmal das Investitionsvolumen von 1,58 Millionen Euro ins Gedächtnis. Mit rund 187000 Euro beteiligt sich das Land Baden-Württemberg an der Sanierung. Mit zehn bis zwölf Prozent Kostensteigerung rechnet die Stadt vor dem Baubeginn, der in der nächsten Woche losgehen und im Oktober beendet sein soll. „Wir hoffen, dass die erhöhten Kosten nicht den gesamten Landeszuschuss auffrisst“, so das Kirchheimer Stadtoberhaupt augenzwinkernd.

Für die Kirchheimer Vereine und Schulen ist die Sanierung Fluch und Segen zugleich. Nach Bekanntwerden der Terminierung glühten die Drähte – sowohl zwischen Sportvereinen als auch zwischen Kommunen. Am Ende wurden für alle tragbare Lösungen gefunden: das Sport-Abitur können die Kirchheimer Schüler, dank der Intervention der Verwaltung im Wendlinger Sportgelände „Im Speck“ absolvieren, wofür sich Pascal Bader noch einmal in Richtung der Neckarstadt bedankte. Die Fußballer des CSV Kirchheim und des VfL werden ihre Spiele im kompletten Jahr 2023 auf dem Wembley-Kunstrasen austragen und im Training „enger zusammenrücken“, wie es VfL-Fußballabteilungsleiter Marc Butenuth ausdrückte. Im Gegensatz zur Laufbahn, die unmittelbar nach Beendigung der Baumaßnahmen genutzt werden kann, ist der Rasenplatz erst ab Frühjahr 2024 bespielbar.

Auch VfL-Leichtathletik-Abteilungsleiter Moritz Hönig fand „seine“ Lösung: die Sportler können während der Bauphase mit Schülern und Aktiven in der KW-Halle, auf der an der Halle liegenden Tartanbahn sowie beim Kooperationspartner VfB Stuttgart trainieren, während die Sportabzeichen beim TSV Ohmden und auf der Sportanlage des Ludwig-Uhland-Gymnasiums abgenommen werden. „Ich freue mich auf die blaue Bahn und werden den Baufortschritt jeden Tag beobachten“, sagt Hönig, der in Personalunion auch Chef des Sportvereinszentrums ist.