Das nennt man Statement: als mit einem Punkt in der Tabelle führenden Team beim Tabellenzweiten aufkreuzen und 6:0 gewinnen – so geschehen gestern auf der Berghalbinsel als der TSV Weilheim den Aufstiegsmitkonkurrenten SGEH „mal eben“ aus dem Weg räumte. „Die Jungs werden erwachsen“, bescheinigte TSV-Trainer Salvatore De Rosa seinen Spielern eine reife Leistung. Die Kicker aus der Zähringerstadt waren jenen der SGEH in allen Belangen überlegen: „Wir hatten mehr Aggressivität, mehr Ballgewinn und einfach eine bessere Performance“, sagt der Trainer weiter. Tatsächlich sorgten Jannick Hoyler (7.), Nai Pascal Amekpo (15.) und Marco Libhafsky (41.) schon zur Halbzeit für klare Verhältnisse im Hardtwaldstadion. Vorne lief der Ball geschmeidig durch die offensiven Reihen, hinten ließ die Viererkette und die davor installierte „Doppel-Sechs“ so gut wie nichts zu. Nochmals Hoyler (54.), Finn Schubarth (59.) und Fabio Santoro (86.) machten den Sack dann vollends zu. „Vier Punkte Vorsprung sind schön aber noch zu wenig für die reine Bezirksligaplanung“, versucht der TSV-Trainer den Ball für die nächste Saison bewusst flach zu halten – zumal die nächsten beiden schweren Spiele gegen den TSV Harthausen und den VfB Neuffen alle Überlegungen wieder zur Makulatur machen könnten.
VfB nahe am Maximum
Der VfB Neuffen seinerseits erwischte gestern ebenfalls einen Tag allererster Güte. Gegen die formschwankenden Sportfreunde aus Dettingen gelang ein ungefährdeter 6:2-Erfolg – und damit auch ein klares Statement. Den Grundstein dafür legten die Einheimischen in der ersten Halbzeit. „Da waren wir ganz nah an unserem Maximum“, war der Kommentar des mitspielenden Co-Trainers Max Pradler. Bei den Neuffenern klappte in dieser Phase alles – bei den Dettingern so gut wie nichts. An Tagen wie diesen kann ein Spiel dann auch schon mal nach 45 Minuten entschieden sein. Auf dem Spadelsberg stand es zu jenem Zeitpunkt durch Treffer von Jona Kirchner (8.), Tim Sternemann (17./Foulelfmeter, 29.) und Florian Lenuzza (25.) 4:0 – die Partie war gelaufen. Eines der Erfolgsrezepte des VfB war das frühe Pressing mit hohem Anlaufen, was den Sportfreunden gar nicht schmeckte, weil es sie nicht zur Entfaltung kommen ließ. Nach dem Pausensprudel verflachte die Partie etwas. Viele Einwechslungen auf beiden Seiten ließen kaum Spielfluss aufkommen. Zudem steigerten sich die individuellen Nickligkeiten, die in einer Gelb-Roten Karte für den noch nicht eingewechselten SFD-Spielertrainer Yannik Kögler auf der Bank gipfelten. Die Ansprüche der Neuffener bleiben trotz des Sieges bescheiden. „Wir sehen uns nicht als Aufstiegsaspirant, dafür sind wir noch nicht so weit. Aber es ist schön, dass der Relegationsplatz in Reichweite ist“, sagte Max Pradler augenzwinkernd.
Bockstarke Leistung der SGOU
Das Statement Nummer drei kam gestern zweifellos aus Owen. Die Spielgemeinschaft des TVSO und des TV Unterlenningen hatte den TV Neidlingen zu Gast – und schickte diesen nicht nur mit einer 2:4-Niederlage von der Lauter zurück an die Lindach, sondern überholte die Kirschblütentäler auch tabellarisch. „Das war heute eine geile Performance von uns“, freute sich Marc Schmohl, Sportchef der SG nach der Partie fast ein Loch in den Bauch.
Tatsächlich hatte die Spielgemeinschaft losgelegt wie die sprichwörtliche Feuerwehr. Schon nach einer knappen halben Stunde führten die Einheimischen durch Treffer von Daniel Deuschle (15.) und Andreas Carrle (29.) 2:0. Das Geschehen auf dem Spielfeld wurde größtenteils von der SG bestimmt. Der etwas überraschende Anschlusstreffer der Neidlinger hatte es freilich in sich, denn es war ein Treffer der Marke „Tor des Monats“. In der Luft liegend und akrobatisch beförderte Paul Madl das Spielobjekt mit der Hacke ins SG-Gehäuse (41.). Nach der Pause sorgten Max Kammerer (53.) und Spielertrainer Kevin Rieke schnell wieder für klare Verhältnisse zu Gunsten der Spielgemeinschaft, die es in der Folgezeit versäumte, trotz bester Möglichkeiten weitere Treffer zu erzielen. Stattdessen sorgte Neidlingens Luca Friess mit seinem Treffer zum 4:2-Endstand für den Schlusspunkt.