Robert Walter redete nicht lang um den heißen Brei herum. „Wir müssten aus den restlichen vier Partien alle zwölf Punkte holen, um überhaupt noch eine Minimalchance auf den Klassenerhalt zu haben“, kommentierte der Coach des TSV Weilheim II die aktuellen Geschehnisse und deren Folgen.
Die gestrige 1:3-Niederlage gegen den TV Bempflingen ordnete der Trainer fast schon mit Galgenhumor ein. „Es war fast wie immer. Wir hatten einen erheblichen Personalengpass, dann lief uns auch in der Partie das Spielglück nicht gerade hinterher, es war ein Spiegelbild dieser Saison“, sagte er. Mit einem Zwölf-Mann-Kader lässt sich meist selten, bei Temperaturen von rund 28 Grad sogar noch viel weniger Staat machen. Statt frischer Kräfte gab es nur eine frische Kraft namens Alexander Frick. In der 75. Minute kam der Youngster für Max Kammerer ins Spiel. Im Match lief für den TSV Weilheim II einiges quer. Vor dem 1:2 bekam Alexander Hölz den Ball ins Gesicht, musste behandelt werden, fehlte folglich auf dem Feld und beim gegnerischen Angriff in den eigenen Reihen. Vor dem 1:3 bekam Jakim Kromer den Ellenbogen eines Gegenspielers (unabsichtlicherweise) ins Gesicht, sank darnieder, was eine Lücke in den Defensivverbund riss. „Es ist Vieles in dieser Saison einfach nur unglücklich“, setzte Walter bereits gestern Abend zu einer vorzeitigen Bilanz an. Zumindest in einem Punkt durfte der Coach einigermaßen zufrieden sein. „Wir haben das Spiel gegen Bempflingen lange Zeit offen gehalten“, so Walter.
Dass die Turngemeinde Kirchheim die Limburgstädter auf dem Weg eine Etage tiefer begleitet, dürfte seit gestern ebenso kaum noch abwendbar sein. Zumindest gab es Lob vom Gegner. „Die TG hat lange Zeit nicht wie ein Absteiger gespielt“, stellte Oberboihingens Sprecher Stefan Hein nach dem 4:1 des Tabellenführers beim Tabellenvorletzten fest. Einem Match auf Augenhöhe in den ersten 45 Minuten, folgte jedoch eine größere Dominanz des Bezirksliga-Anwärters. Der TG, mit 20 Punkten sogar noch mit einem Zähler weniger als der TSV Weilheim II unterwegs, würden selbst vier Siege angesichts der Bürde eines Torverhältnisses von minus 72 Treffern kaum helfen. Bei den Kirchheimer haben dem Vernehmen nach schon vor dem gestrigen Heimspiel die Weichenstellungen für die kommende Runde begonnen. Klar scheint, dass es, wie so oft in den vergangenen Jahren, wieder einen personellen Umbruch geben könnte.
TSVO-Titel rückt näher
Für den TSV Oberboihingen sind derweil die Chancen auf den Direktaufstieg erheblich gestiegen, weil der Tabellenzweite Türkspor Nürtingen beim Hit in Harthausen drei Zähler liegen ließ. „Am letzten Spieltag kommt es in Harthausen für uns womöglich zum Showdown“, blickt Hein, der gestern seinen 50. Geburtstag feierte, voraus.
Bei den Sportfreunden Dettingen herrschte nach dem 5:5 gegen den FV 09 Nürtingen eine zwiegespaltene Stimmung. Etliche SFD-Kicker hatten tags zuvor live vor Ort den Klassenerhalt des VfB Stuttgart gegen den 1. FC Köln erlebt und jubiliert, einen Tag später mit dem Remis gegen Nürtingen den Klassenverbleib der SFD auch rechnerische perfekt gemacht. Trotzdem schwappte die Stimmung nicht gerade über. „Wenn man 5:2 führt und am Ende 5:5 spielt, ist das einfach ärgerlich“, kommentierte Abteilungsleiter Christian Renz den wilden Ritt. In der fünften Minute der Nachspielzeit traf Gazmend Marku für den FVN, verschaffte dem abstiegsgefährdeten Ex-Landesligisten neuen Mut. Interessant aus lokaler Sicht, wer am Ende bestes Kreisliga A-Team der Teckregion sein wird.
Neben den Sportfreunden trat auch der zweite Kandidat, SFD-Tabellennachbar SV Nabern, beim 3:3 gegen Germania Schlaitdorf auf der Stelle. Nach dem 0:10-Debakel bei Türkspor Nürtingen eine Woche zuvor, zeigte sich das Team von Marco Kunze deutlich stabilisiert – immerhin etwas.