Beuren. Die Zugkraft des Hohenneuffenberglaufs ist auch vor der 25. Auflage ungebrochen. Bereits Anfang der Woche hatten sich über 220 Teilnehmer in die Anmeldeliste eingetragen. Wer so früh zusagt, der weiß, was ihn erwartet: 9 300 Meter, von denen die wenigsten flach verlaufen. Zwischen Start am Linsenhofener Bahnhof und Burghof des Hohenneuffens müssen 438 Höhenmeter überwunden werden. Besonders knifflig sind auf der ohnehin schon ansteigenden Strecke die beiden extrem steilen Anstiege an der „Liftspur“ und nach einmaliger Umrundung der Burg Richtung Vorplatz. „Da tun sich wenig geübte Hobbyläufer schon schwer“, weiß Reimund Elbe, der den Lauf Ende der Achtzigerjahre zusammen mit Uli Döbler aus der Taufe gehoben hat (siehe Infoartikel).
Nicht nur wegen der anspruchsvollen Strecke gilt der Hohenneuffenlauf neben dem Kirchheimer Silvesterlauf als eine der Pflichtveranstaltungen für Jogger in der Teckregion. Zumal er gleichzeitig zweiter Wertungslauf des Tälescups ist, der seit zwölf Jahren so beliebten Wettkampfserie in der lokalen Läuferszene. Wer beim Bärlauchlauf im März dabei war und den Kirchertlauf im September und den Käppelelauf an Allerheiligen bereits eingeplant hat, muss morgen zwangsläufig in Linsenhofen erscheinen. Dort fällt wie jedes Jahr Punkt 9.30 Uhr der Startschuss. Eine halbe Stunde später um 10 machen sich in Balzholz die Teilnehmer des Schüler-Berglaufs auf die Socken.
Also alles wie gehabt? Von wegen: Die Veranstalter TSV Beuren und TSV Frickenhausen bieten heuer zum ersten Mal eine Staffelwertung an. Wer sich die 9,3 Kilometer alleine nicht zutraut, kann sich zwei Mitstreiter zur Drittelung der Strecke suchen. Wechselzonen sind bei der ersten Versorgungsstation nach rund drei und an der Einmündung in den Fahrweg zur Burg nach sechs Kilometern, die eine Schranke markiert. „Wenn das gut angenommen wird, wollen wir das künftig jedes Jahr anbieten“, sagt Organisator Frank Klass, der allen Teilnehmern schon mal ein Jubiläumspräsent verspricht. Die Weingärtnergenossenschaft Hohenneuffen-Teck hat extra für den 25. Geburtstag der Veranstaltung ein Sektkontingent mit Berglaufetiketten versehen – somit kann jeder Finisher seinen Zieleinlauf gleich vor Ort zünftig begießen.
Spannend dabei die Frage, wer als Erster den Burghof erreicht. Der Sieger der beiden Vorjahre, Mehdi Khelifi aus Tunesien, hat auf Anfrage der Organisatoren noch keine Rückmeldung gegeben. In seine Fußstapfen hätte theoretisch der Tscheche Roman Skalsky treten können, der 2007 und 2008 gewann, dieses Jahr zugunsten eines Berglaufs in Österreich jedoch nicht nach Linsenhofen kommen kann. Stark einzuschätzen sind in jedem Fall die Läufer des SV Ohmenhausen, die mit Max Dapp und Michael Braun vergangenes Jahr den Zweit- und Drittplatzierten stellten.
Nicht aufs Podium, dafür aber in die Annalen des Laufs wollen es die beiden Neuffener Volker Eberhardt und Anton Palesch schaffen: Das Duo hat bisher an jedem Hohenneuffenberglauf seit der Premiere im Jahr 1989 teilgenommen – ein Start am Sonntag ist Ehrensache.