Was lange währt, wird endlich gut: Franziska Jacob und ihr Freund Patrick Stozir fiebern der Eröffnung ihrer eigenen Stuntwerk-Halle am morgigen Freitag entgegen. „Wir planen das schon seit Mitte 2018, vergangenes Jahr im Oktober haben wir mit dem Bau begonnen“, erzählt Jacob, die wie ihr Freund ursprünglich aus dem hessischen Hanau stammt und seit ein paar Jahren in der Region lebt.
Die 30-Jährige, die bislang in der Buchhaltung eines Autohauses gearbeitet hat, übernimmt das Stuntwerk hauptberuflich und wird dort auch als Trainerin für die Boulder-Neulinge im Einsatz sein, während ihr 27-jähriger Freund nebenberuflich einsteigt und nach eigenen Worten „so ein bisschen das Mädchen für alles“ ist. Die Sportliche Leitung übernimmt Marvin Mitterhuber, selbst Ninja-, Parkour- und Boulder-Profi, der schon mehrfach bei der TV-Sendung „Ninja Warrior“ auf RTL mit von der Partie war. Boris Brozovic ergänzt das Trainer-Trio im Boulderbereich und übernimmt zudem die Thekenleitung im Bistro. Dazu kommen mehrere Aushilfen.
Franziska Jacob und Patrick Stozir sind selbst begeisterte Hindernisläufer und über „Tough Mudder“, einem 19-Kilometer-Lauf mit 30 Hindernissen zum Bouldern gekommen. „Das ist eine ganz gute Ganzkörper-Trainingsmöglichkeit“, schwärmt Jacob, die mit ihrem Freund durch die RTL-Sendung „Ninja Warrior“ auf das Stuntwerk-Konzept aufmerksam geworden. „Sich mit einer Halle selbstständig zu machen, war anfangs eigentlich mehr eine Jux-Idee“, berichtet Franziska Jacob lachend. Mehr und mehr konnte sich das Paar aber für die Vorstellung begeistern, in Kirchheim einen Franchise-Standort des in Rosenheim ansässigen Unternehmens zu leiten.
Für die 30-Jährige bedeutet ihr Sport, die eigenen Grenzen auszutesten und zu überwinden. Dazu sei es gleichermaßen ein Individual- und Teamsport, ergänzt Patrick Stozir: „Bei den Hindernisläufen schaffst du manche Hindernisse nur gemeinsam“, sagt er, „das Bouldern ist außerdem ein sehr kommunikativer Sport, bei dem man immer neue Leute kennenlernt und sich austauscht.“
Wechselnde Boulder-Routen
Im Kirchheimer Stuntwerk dürften Boulder-Begeisterte auf immer wieder wechselnden Routen mit sechs Schwierigkeitsgraden ebenso auf ihre Kosten kommen wie Fans des sportlichen „Ninja-Frame“, dessen Elemente aus der RTL-Sendung „Ninja Warrior Germany“ bekannt sind. Ebenso wie die Parkour-Hindernisse, bei denen es darum geht, sie möglichst schnell, geschickt und kreativ zu überwinden - ein Trendsport, der normalerweise hauptsächlich im Freien stattfindet.
Einer der Höhepunkte für fortgeschrittene Boulderer ist eine elektronisch bis zu 50 Grad neigbare Wand. Alle drei Bereiche befinden sich in der 1600 Quadratmeter großen Stuntwerk-Halle. Eines haben sie gemeinsam: Sie eignen sich bestens für ein abwechslungsreiches Ganzkörpertraining.
Auch Kurse für Einsteiger unter fachlicher Anleitung wird es geben. Der Boulder- und Ninja-Nachwuchs hat zudem seinen eigenen Kinderbereich. Als sportlichen Ausgleich bietet das Stuntwerk-Team dreimal wöchentlich verschiedene Yogakurse an. „Das ist gut fürs Dehnen und die Beweglichkeit der Hüfte. Das hilft beim Bouldern und der dafür benötigten Körperspannung sehr“, weiß Franziska Jacob. Was sonst noch an Fitnesskursen dazukommt, hängt auch von den Wünschen der Kunden und Vorschlägen aus dem Mitarbeiterteam ab.