Lokalsport
Ein Ex-Jesinger sorgt für die TSV-Niederlage

Fußball-Bezirksliga Der TSV Jesingen unterliegt dem 1. FC Frickenhausen knapp mit 1:2.

Ein Kampf auf Augenhöhe mit einem Sieg für den 1. FC Frickenhausen (in Weiß): Die Jesinger wollen die Niederlage abhaken und auf das nächste Spiel unter der Woche schauen. Foto: Markus Brändli

Kirchheim. „Zwei Fehler, zwei Geschenke“ – lautete die Begründung von TSV-Coach Cesare D`Agostino für die beiden Gegentore gegen den 1. FC Frickenhausen: „Wir haben die Treffer selbst verursacht“. Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit sah es für die Hausherren eigentlich gut aus, ihre ungeschlagene Serie von drei Spielen fortzusetzen. „Ich dachte, dass es in der zweiten Hälfte richtig nach vorne geht.“ Ausgerechnet der frühere Jesinger Kevin Sen erzielte in der 54. Minute den Führungstreffer zum 0:1 für den 1. FC Frickenhausen und ruinierte somit die Erwartungshaltung des 47-jährigen Trainers.

Bereits in der ersten Halbzeit traf Sen das leere Tor aus knappen 16 Metern nicht, blieb später jedoch eiskalt vor dem Jesinger Torwart Patrick Weigel. „Der hat uns teilweise richtig den Arsch gerettet“, lobte D`Agostino den 22-Jährigen trotz des Gegentores. Lob gab es auch für die Stammspieler Jonas Preuß und Timo Mader: „Die beiden sind brutal unterwegs, wenn ich zehn von ihnen hätte, dann gäbe es keine Probleme.“ Jedoch konnten auch die beiden Routiniers den Doppelschlag in der 58. Minute nicht verhindern. Nach einer flachen Flanke prallte der Ball in den Rückraum, woraufhin es zum Schuss kam und Enes Isik anschließend den Fuß zum 2:0 hinhielt. „Es ist schwer zu beurteilen, aber meiner Meinung nach war es abseits“, vermutet D`Agostino.

Trotz der umstrittenen Entscheidung erholte sich der TSV von dem Rückschlag und verkürzte in der 65. Minute auf 1:2. Neuzugang David Weitz, der im Winter vom VfL Kirchheim kam, gewann einen Zweikampf im Mittelfeld und spielte daraufhin einen Pass hinter die gegnerische Abwehrkette, wo Stürmer Alessio Setzu den Weg ins Ziel fand. „Nach unserem Tor wollte der FC nichts mehr von uns“, erkannte Weitz: „Sie haben lediglich gekontert.“ Nach dem Anschlusstreffer kamen die Gerstenklopfer nicht mehr zu zwingenden Torchancen. „Zwar haben wir versucht zu pressen, jedoch ging nicht mehr viel nach vorne.“ Zudem hatten beide Mannschaften mit den schlechten Wetterverhältnissen zu kämpfen: „Es war so windig, bei einem Pass kam der Ball fast wieder zu dir zurück“, stellte Weitz fest.

Durch die Niederlage stehen die Jesinger aktuell elf Punkte vor dem Abstiegsplatz. Sollte der VfL Kirchheim aus der Landesliga absteigen, erhöht sich allerdings die Anzahl der Absteiger. Der TSV wäre daraufhin bloß vier Punkte von der roten Zone entfernt. D`Agostino macht die Tabellensituation Sorgen: „Der Druck ist auf jeden Fall da. Heute wäre es ein Sechs-Punkte-Spiel gewesen, und wenn der VfL absteigen sollte, vergrößert sich die Anspannung.“ Eine Anspannung, die ebenfalls durch Verletzungssorgen verstärkt wird. „Beim warmmachen hat sich Lukas Preuß verletzt, Maximilian Hiergeist musste angeschlagen raus. Allgemein haben wir viele Verletzte und Fehlende“, sorgt sich der TSV-Coach. Kompensation gibt es deshalb aus der Jugend, denn auch gegen den 1. FC nahmen mit Furkan Demir und Rodrigo Pais gleich zwei Akteure aus der U19 am Spiel teil: „Sie haben gutes Potenzial und machen es wirklich gut“, schätzt D´Agostino die Unterstützung. Man schaue gespannt auf das anstehende Heimspiel unter der Woche, wenn der TSV gegen den Tabellenzweiten SV Ebersbach/Fils antritt. Personalmangel, Wetterverhältnisse und Fehler dürfen dann keine Rolle spielen. Adonis Shalaj