Region. Nach der überraschenden 0:2-Niederlage von Bezirksligaspitzenreiter FC Esslingen vergangene Woche beim TSV Jesingen hat sich die Lage in der Beletage des lokalen Fußballs wieder normalisiert: Der Tabellenerste gewann beim Tabellenletzten Denkendorf ohne Probleme 4:0, der Liga-Zweite FC Eislingen gegen den SC Geislingen II 4:2, der VfL Kirchheim hielt per 8:2 gegen den TSV Harthausen Anschluss.
„Wir waren im Spielaufbau ruhig und abgeklärt, auf dem Weg in die Spitze zudem sehr zielstrebig“, lobte Kirchheims Trainer Armin Ohran. „Neben den Treffern hatten wir noch eine Reihe weiterer guter Möglichkeiten“, stellte VfL-Abteilungsleiter Marc Butenuth nach dem Kantersieg auf dem Wembley-Kunstrasenplatz fest. Bereits zur Pause führten die Kirchheimer 4:0. „Es kristallisiert sich immer mehr ein Vierkampf an der Spitze heraus, es wird bis zum Ende eng bleiben“, vermutet Abteilungsleiter Butenuth in Anbetracht der Wochenend-Resultate.
Der SV Ebersbach bleibt im Schlepptau des Führungstrios. Bereits am Freitagabend hattee der Landesliga-Absteiger gegen den TSV Jesingen 4:1 gewonnen – bei wilden Bedingungen. Sturm „Diethelm“ ließ den Wind in Böen über den Kunstrasenplatz im Strut peitschen, teils stand der Regen quer, das Spiel war wenig verwunderlich recht zerfahren. „Schon vor der Pause flüchteten etliche Zuschauer in die Stadiongaststätte oder in den Wurststand“, berichtete Ebersbachs Pressewart Oliver Konya. Jesingens Trainer Stefan Haußmann sprach hernach von „gerade noch akzeptablen Wetterbedingungen“, allerdings sei das Flutlicht „unteriridisch“ gewesen. Keine gute Basis für übermäßigen Spaß.
Den hatten mehrheitlich die 4:1 siegenden Gastgeber aus Ebersbach. Zwei schnelle Treffer kurz nach Start und Wiederbeginn (Kqiraj, Vidovic) wirkten für die Jesinger als Gute-Laune-Zerstörer nach dem überragenden Coup gegen Spitzenreiter Esslingen am Sonntag zuvor. Der Strafstoß-Anschlusstreffer durch Davor Messerschmidt – in der Schlussphase ein Mutmacher. Felix Hummel sei zuvor von SVE-Keeper Ruben Olmo Godoy regelrecht „umgemäht worden“ (Haußmann). Angreifer Simon Kottmann steuerte kurz nach dem Anschlusstreffer ebenso auf Torwart Godoy zu. Im entscheidenden Moment wurde der kurz Zögerliche allerdings abgedrängt. In der Nachspielzeit trafen für Ebersbach noch Umut Sat und Stefano Magno.
Moral zeigte der TV Neidlingen beim turbulenten 2:2 in Faurndau. Dennis Heilemann stand kurz vor Schluss nach einem Eckball am langen Pfosten und nickte die herein segelnde Kugel zum Ausgleich ein – in Unterzahl. TVN-Akteuer Fabio Latzko hatte in der 67. Minute nach einer Notbremse die Rote Karte gesehen. „Fabio hat in einem Sprintduell den Körper reingestellt. Der Schiedsrichter meinte allerdings, dass der Arm dabei draußen gewesen sei“, zeigte sich Neidlingens Sprecher Steffen Kuch nicht begeistert von der Entscheidung.
Die Neidlinger hatten zunächst eine furiose Phase der Faurndauer überstanden, kamen aber nach einem 0:1 ins Spiel zurück. Nils Faustmann verwandelte kurz nach der Pause einen an Lukas Pflüger verursachten Foulelfmeter. Insgesamt gesehen zeigte der TVN eine solide Leistung. „Das Team hat Charakter gezeigt“, bilanzierte Kuch.
Der TSV Weilheim bleibt nach den beiden ersten Punktspielen des Jahres 2023 weiter unbesiegt. Sieben Tage nach dem 1:1 in Neidlingen legte der Abstiegskandidat gegen den FV Plochingen noch eine Schippe drauf. „Alle sich hinausgewachsen, besonders spielerisch hat sich das Team agil und kreativ gezeigt“, kommentierte Co-Trainer Max Pradler den 5:3-Erfolg über den FV Plochingen. Der Torjäger hatte dabei selbst eine Menge Schulterklopfer nach dem Schlusspfiff um sich herum. Drei der fünf Weilheimer Treffer besorgte der Ex-Landesligakicker. Das 5:3 durch Johannes Schultheiss hatte kurz vor Spielende für extreme Nervenberuhigung gesorgt: Die Plochinger hatten zuvor von 1:4 auf 3:4 verkürzt.
Köngener im Sturm wie ein Orkan
Zweites Spiel, erster Sieg: Wie der TSV Jesingen in Ebersbach, war auch Kirchheims einstiger DFB-Pokalakteur Fabio Morisco mit seinem neuen Team am Freitagabend Sturm „Diethelm“ ausgesetzt. Auf dem Kunstrasenplatz Hintere Halde agierte der Angriff des TSV Köngen dabei wie ein Orkan. 5:1 siegte Morisco bei seinem Heimatverein TSV Deizisau. „Die Art und Weise wie die Mannschaft das Spiel und die schwierigen Bedingungen angenommen hat, war super“, so der Kommentar des neuen Köngener Trainers. Der erste Pflichtspielsieg unter Morisco, er hat die Mannschaft in der Winterpause übernommen, bedeutet zugleich einen kleinen Befreiungsschlag. Mit 27 Punkten hat sich der TSVK ein Mini-Polster auf den ersten Direktabstiegsplatz erarbeitet. rei