Lokalsport
Ein Krimi, der viele Fragezeichen hinterlässt

Basketball-Regionalliga Der VfL verliert knapp gegen Tabellenführer BG Remseck. Von Thomas Auerbach

Kirchheim. Es gibt Niederlagen, die sind schnell akzeptiert. Andere dagegen werfen Fragen auf. Zum Beispiel: Warum konnte der VfL bei der 73:78-Pleite gegen Regionalligaprimus BG Remseck seine größenmäßige Überlegenheit nicht mehr ausnutzen? Warum waren die Geschwindigkeitsvorteile in der kleinen Aufstellung der Kirchheimer kein Game-Changer beim Sonntagskrimi in der Sporthalle Stadtmitte? War es vielleicht das verlorene NBBL-Spiel vom Nachmittag, das den jungen Spielern im Regionalligatem Team noch in den Basketballstiefeln hing?

Wer auf eine hochklassige Partie zwischen Tabellenführer BG Remseck und zweitplatziertem VfL gehofft hatte, wurde zunächst einmal enttäuscht. Geschlagene fünf Minuten dauerte es, bis der VfL in Viertel eins die ersten Punkte machte. Remseck ging es allerdings nicht viel anders. Gerade einmal fünf Punkte waren ihnen in der gleichen Zeit gelungen.

In einer nervösen Startphase mit Ballverlusten und schwachen Abschlüssen schenkten sich beide Mannschaften nichts. Hoffnung machte der Beginn des zweiten Viertels. Giuseppe Seggio, Andi Nicklaus und Alexander Stief scorten zum 24:17 bevor auf der anderen Seite Colin Anwender seine Korbgefährlichkeit demonstrierte. Zwölf Punkte legte er alleine im zweiten Viertel auf. Die Vier-Punkte-Führung zur Halbzeit war für die Remstäler verdient.

Deren Team kam auch deutlich frischer aus der Halbzeitpause. Während die Gäste kontinuierlich den Vorsprung ausbauten, verzettelte sich Kirchheim in Einzelaktionen, gab trotz Größenvorteilen zahlreiche Rebounds her und gestattete Remseck nach Ballverlusten einfache Punkte.

Beim Spielstand von 46:59 schien die Hoffnung auf einen Sieg für die Kirchheimer Fans zu schwinden. Der VfL bäumte sich aber noch einmal auf. Ein Dreier von Alexander Stief sowie Punkte von Edolind Paqarada und Julian Auerbach brachten den VfL auf sechs Punkte heran.

Der Krimi im letzten Viertel konnte beginnen. Kirchheims Verteidigung arbeitete besser und bekam Colin Anwender, mit 28 Punkten Topscorer der Partie, besser in den Griff. Nur zwei Punkte gelangen ihm noch im Schlussviertel. Und nur noch ein Punkt lag der VfL nach mehreren Freiwurftreffern von Andi Nicklaus eine Minute und zwanzig Sekunden vor der Schlusssirene hinten. Das Quäntchen mehr Glück und Cleverness im folgenden Foul-Freiwurf-Duell hatte dann jedoch die BG Remseck, die mit 78:73 gewann.

„Es war ein Spiel mit sehr vielen Fehlern auf beiden Seiten und es war sehr physisch.“ resümierte deren Coach Bastian Schray. „Am Ende war es das Team. Mit vielen Wechseln konnten wir sehr frisch bleiben auf dem Feld.“ Kirchheims Trainer Dominik Eberle dagegen suchte nach der Erklärung: „Normalerweise müsste man das von fünf Spielen eigentlich viermal gewinnen. Wir haben Größenvorteile und Geschwindigkeitsvorteile gehabt. Aber Remseck hat seine Würfe getroffen, als es richtig weh tat.

Remseck ist damit als einziges Team nach dem dritten Spieltag noch ungeschlagen. Für den VfL bleibt immerhin der Trost, dass er trotz Niederlage am kommenden Sonntag als Tabellendritter zum Schlusslicht nach Crailsheim fahren kann.

VfL Kirchheim: Auerbach (6), Failenschmid(23/1 Dreier), Haziri (6/2), , Nicklaus (19), Edolind Paqarada (6), Seggio (3/1), Stief (8/1), Tülü, Volz (2)