Fußball-Oberliga: Beim 1:1 in Gmünd verpasst der VfL bei guten Torchancen die Vorentscheidung
Ein Punkt, der nicht glücklich machtspielstenogramm

Ein gewonnener oder zwei verlorene Punkte? In einer Begegnung mit zwei grundverschiedenen Halbzeiten trennten sich der 1. FC Normannia Gmünd und der VfL Kirchheim in der Fußball-Oberliga 1:1 (1:1) – und jeder fragte sich hinterher, wem der Punkt denn nütze.

Ein Punkt, der nicht glücklich machtspielstenogramm
Ein Punkt, der nicht glücklich machtspielstenogramm

Schwäbisch Gmünd. In der Schluss­phase war es Torwart Benjamin Huber zu verdanken, dass die Teckstädter zumindest noch einen Zähler ergattern konnten. Nach einem direkt ausgeführten Freistoß von Ertac Seskir lenkte der Kirchheimer Keeper das Leder mit einer sensationellen Parade aus dem Torwinkel (84.). Viele Gmünder Fans hatten bei dieser Szene den Torschrei schon auf den Lippen. Doch es blieb beim 1:1.

In der ersten Halbzeit hätte der VfL die Weichen auf Sieg stellen können. „Wir hätten eigentlich vier Tore schießen können“, rekapitulierte VfL-Abwehrchef Ferdi Er und meinte diverse gute Gelegenheiten. Eine davon hatte Christian Kuhn. Nach einem Querpass von Uwe Beran hatte Kuhn freie Bahn, scheiterte aber alleine vor dem Tor am Gmünder Schlussmann (3.). „Ich habe in dieser Szene zu viel überlegt“, sagte Kuhn. Die Gastgeber machten es nur zwei Minuten später nicht besser. Nach einem langen Ball streckten die VfL-Abwehrspieler vergeblich die Hände nach oben, aber Schiedsrichter Markus Wertwein erkannte nicht auf Abseits. Deshalb stürmte Stanislaus Bergheim mutterseelenalleine aufs Kirchheimer Tor zu – und setzte das Leder um einige Zentimeter am Tor vorbei (5.). Danach erspielte sich der VfL ein deutliches Übergewicht und hätte fast durch Mario Klotz die Führung erzielt, aber sein Kopfball nach einer Flanke von Sabri Gürol war kein Problem für Torwart Gruca (17.). Nur zwei Minuten später machte es sein Sturmpartner deutlich besser. Nach einer mustergültigen Vorlage von Uwe Beran fackelte Antonio Tunjic nicht lange und erzielte aus 14 Metern die Kirchheimer 1:0-Führung (19.).

In der Folgezeit verpassten die Teckstädter durch schlechte Chancenauswertung die Vorentscheidung. Ein Kopfball von Ferdi Er ging übers Tor (22.), Uwe Beran scheiterte am Gmünder Keeper (24.). Die Kirchheimer waren drauf und dran, das zweite Tor zu erzielen. Es kam aber ganz anders. Nach einem Distanzschuss von Giuseppe Catizone konnte VfL-Torwart Benjamin Huber das Leder nicht festhalten, Normannia-Stürmer Manuel Grampes reagierte am schnellsten, legte uneigennützig quer, und Stanislaus Bergheim brauchte das Leder aus drei Metern nur noch über die Linie zu drücken (28.). „Ein Tor wie aus dem Nichts“, wie es VfL-Co-Trainer Oliver Otto in der Pressekonferenz beschrieb.

Nach dem Seitenwechsel kamen beide Teams wie verwandelt aus den Kabinen: Jetzt war nichts mehr zu sehen vom Kirchheimer Angriffsfußball, stattdessen spielte fast nur noch Gmünd. Der VfL hatte fortan keine einzige nennenswerte Einschussmöglichkeit mehr, und was jetzt alleine noch glänzte, war die Kirchheimer Abwehrarbeit, die wenig anbrennen ließ. VfL-Torhüter Huber wehrte einen Weitschuss von Ertac Seskir ab (62.) und hatte eine Minute später das Glück, dass Seskir jetzt knapp über die Querlatte zielte. So gab es am Ende eine gerechte Punkteteilung – keiner Mannschaften hilft das wirklich.