Kirchheim. Ein überzeugender Heimsieg, Tabellenplatz vier – die Knights haben eine angenehme Woche hinter sich, sollte man meinen. Doch der Eindruck täuscht. Zu schwer wiegt weiterhin die Sorge um die Verletzung von Bryan Smithson, der zwar wieder mit leichtem Lauftraining begonnen hat, jedoch weiterhin Schwierigkeiten mit dem verletzten Fuß hat. Ein Einsatz gegen Leverkusen gilt daher als unwahrscheinlich, was der Hauptgrund für die etwas angespannte Gefühlslage von Trainer Frenkie Ignjatovic sein dürfte. „Mit Bryan fehlt uns natürlich weiterhin ein wichtiger Baustein. Mike und Radi haben gegen Nürnberg ihre Sache toll gemacht, aber für Leverkusen geht es bereits um alles. Ein angeschlagener Gegner ist immer unberechenbar“, warnt Ignjatovic.
Und tatsächlich täuschen die Ergebnisse der vergangenen Wochen über die wahre Leistungsfähigkeit des Aufsteigers vom Rhein hinweg. Forward John Eggleston, Aufstiegsgarant der Vorsaison, war lange verletzt und kehrte erst vor zwei Wochen zurück. Seit seiner Rückkehr haben sich die Leverkusener Ergebnisse stabilisiert, man verlor nur knapp gegen Karlsruhe und Magdeburg. Besonders bitter war dabei die Niederlage gegen Karlsruhe, als man im Schlussviertel nochmals herankam und dennoch mit 75:78 verlor. Eggleston ist der Dreh- und Angelpunkt von Leverkusens Offensive. Mit 21 Punkten und acht Rebounds führt er die Mannschaft von Trainer Achim Kuczmann an. Unterstützung erhält er zumeist von Tony Watson (17,3 Punkte pro Spiel) und Ben Spöler (15,3).
Auf Kirchheimer Seite ist nach einer kurzen Schwächeperiode neue Euphorie ausgebrochen. Dank des Sieges gegen Nürnberg konnten die Knights den Abstand zur Abstiegsregion und auch zu Tabellenplatz neun weiter vergrößern und somit einen wichtigen Schritt in Richtung Play-offs machen. Doch will man bei den Knights offiziell so weit noch gar nicht denken. Weiterhin gilt als oberstes Ziel, zehn Siege bis zur Weihnachtspause zu erreichen. Dazu benötigt man vier Punkte aus den kommenden drei Partien. Um dies zu erreichen, sind zwei Punkte beim Tabellenletzten Pflicht. Denn es folgen das Spiel zu Hause gegen Cuxhaven und das Weihnachtsderby in Crailsheim. Schwere Spiele also bis zur wohlverdienten Pause.
Wie und wann Bryan Smithson wieder zum Einsatz kommt, ist momentan die wohl wichtigste Frage im Umfeld der Knights. Der Guard versucht weiterhin, fit zu werden, doch die Verletzung im Mittelfuß erweist sich als äußerst hartnäckig. Seine Vertreter Radi Tomasevic und Mike Baumer machen ihre Sache bislang bestens und überzeugten vor allem im Spielaufbau am vergangenen Samstag. Besonders Baumer hinterließ einen bleibenden Eindruck und hat eine Menge Selbstvertrauen getankt. Auch Björn Schoo kommt nach vielen kleinen Verletzungen immer mehr zum Zug und überzeugt auch in der Offensive. Die körperliche Dominanz unter den Körben dürfte auch Kirchheims stärkste Waffe gegen die Leverkusener sein, die ihrerseits ihr Hauptaugenmerk auf das schnelle Guard-Spiel legen. Spielbeginn in Leverkusen ist am morgigen Samstag um 19.30 Uhr.
Neben den beiden Spielen am Samstag und eine Woche später in der Sporthalle Stadtmitte gegen Cuxhaven, bringt vor allem das Weihnachtsspiel gegen die Crailsheim Merlins am 22. Dezember Kirchheims Fans schon jetzt in Wallung. Rund 170 Schlachtenbummler werden ihre Mannschaft nach Crailsheim begleiten, um für Stimmung zu sorgen.cs