Lokalsport
Ein Sixpack hilft Catania gegen den Frust

Fußball Der AC Catania macht mit einem 6:0 über Raidwangen die vorherige Pleite gegen Neuenhaus vergessen und festigt damit Platz zwei der Kreisliga A. Von Klaus Schlütter

Der AC Catania – wechselhaft wie das Aprilwetter. Vergangene Woche die unbegreifliche 1:5-Blamage beim Tabellenletzten TSV Neuenhaus, gestern eine 6:0-Galavorstellung gegen den TSV Raidwangen, mit der die Italiener aus Kirchheim in der Fußball-Kreisliga A2 ihre Aufstiegs-Ambitionen untermauerten.

„Wir haben die richtige Trotzreaktion gezeigt auf das, was wir in Neuenhaus alles falsch gemacht hatten“, meinte Spielertrainer Cosimo Attorre. „Wir hatten diesmal viel mehr Biss und auch mehr Feuer. Wir hätten auch zweistellig gewinnen können“. Er und sein Bruder Daniele trugen sich beide in die Torschützenliste ein. Aber auch der zu Saisonbeginn aus Oberensingen zurückgekehrte Michele Latte (32) beteiligte sich am munteren Toreschießen. Mit seinem 23. Saisontreffer übernahm Carmelo Trumino die Führung in der Liste der Ballermänner, da der bisherige Leader Nazifou Mamanzougou (22 Tore) von der SPV 05 Nürtingen erneut verletzungsbedingt pausieren musste.

Attorre macht sich keine falschen Hoffnungen, den Neun-Punkte-Rückstand auf Spitzenreiter Türkspor Nürtingen (3:1 gegen Neuenhaus) in den restlichen Spielen noch aufzuholen. „Wir konzentrieren uns auf den zweiten Platz, die Relegation zur Bezirksliga. Wir müssen realistisch sein“, meint der erfahrene Coach. Im Hinblick darauf hat er schon mit Vertragsgesprächen für die kommende Saison begonnen. Bereits eingetütet sind die Zusagen der Mannen aus der „Mittelachse“, angefangen vom Torwart über Abwehr, Mittelfeld und Angriff.

Ein Trio in Lauerstellung

Aber aufgepasst, im Rennen um Platz zwei mischen noch ein paar andere Mannschaften mit. Zum Beispiel die SGM Höllbach, Fusion aus TSV Altenriet und Germania Schlaitdorf, die gestern spielfreie SF Dettingen und neuerdings auch die Sportgemeinschaft Erkenbrechtsweiler/Hochwang. Das Team von der Berghalbinsel feierte mit dem 1:0 in Großbettlingen seinen sechsten Sieg in Folge. Das Tor des Tages für die SGEH erzielte Tim Kammerer kurz nach der Pause mit einem sehenswerten Volleyschuss aus 20 Metern auf Flanke von außen. Trainer Dirk Wüllbier war sehr zufrieden mit dem Auftritt seines „verschworenen Haufens“, der sich in der Tabelle immer weiter vorarbeitet. Dass seine Mannschaft nur mit Mühe in die Saison kam, war den Umständen geschuldet. „Wir hatten anfangs einige Verletzte und ein größeres Torwartproblem“, sagt Wüllbier. Letzteres wurde gelöst von Benjamin Dedic (21), der wieder ins Fußballgeschäft eingestiegen ist, nachdem er aus beruflichen Gründen vier Jahre pausiert hatte.

In Nabern passten sich die fußballerischen Leistungen gestern der mageren Kulisse von etwa 80 Zuschauern an. Die wenigen Höhepunkte auf dem gut bespielbaren Platz mit der Qualität eines Kunstrasens ließen sich an einer Hand abzählen. „Wir waren einfach nicht clever genug“, meinte Spielleiter Marco Kunze und fügte hinzu: „Wir haben den Gegner eingeladen, uns auszukontern.“ Dabei war die Gesamtbilanz in der A-Liga gegen diesen Gegner bisher sehr positiv: Vier Siege, je ein Unentschieden und eine Niederlage. Um am Ende nicht noch in die rote Zone abzurutschen, sind mindestens 40 Punkte Kunzes Ziel.