Tobias Bartels ist am Sonntag 31 Jahre alt geworden. Ein Teil des Wiegenfestes wickelte der Schlaitdorfer Fußballer auf dem heimischen Sportgelände ab – und das ganz außergewöhnlich. Beim 6:1-Erfolg gegen die TG Kirchheim schnürte der Routinier ein Sixpack, schoss alle Gastgebertreffer. „Tobias ist unser Mittelfeldmotor und eigentlich unersetzbar fürs Team“, lobte Germania-Pressewart Philipp Zizelmann den Anfang-Dreißiger. Die Turngemeinde hielt vor der Pause noch einigermaßen mit, sorgte dabei durch Sedat Ibak für das schönste Tor des Tages. „Ein Freistoß aus 20 Metern direkt in den Winkel, richtig stark“, zeigte sich Zizelmann von der Tat des TG-Akteurs in der Nachspielzeit der ersten Spielhälfte beeindruckt. Doch das Unheil konnten die Kirchheimer nicht aufhalten. „Letztendlich hätten wir angesichts der Chancen sogar noch höher gewinnen können“, bilanzierte der Germania-Sprecher. Für die TG als Tabellen-Drittletzte wird die Lage bei lediglich 19 Punkten langsam ungemütlich. Nach dem März-Zwischenhoch mit den Coups über Titelanwärter TSV Harthausen (2:1) und dem Mittelfeldteam TSV Altdorf (4:1) stellt die jüngste Niederlage die vierte in Serie dar.
Trotz Mangel nicht abgesagt
Kaum ein Trost, dass es dem TSV Weilheim II, einem Klub aus der Teckregion, tabellarisch noch schlechter geht. „Wir zollen den Weilheimern großen Respekt, sie hatten personell praktisch keine Alternativen und haben die Partie trotzdem nicht abgesagt“, sagte Türkspor-Abteilungsleiter Ferhat Ayhan. Auf der Weilheimer Ersatzbank saß mit Gianni Mantineo nur ein Akteur. „Die Partie war recht einseitig“, bilanzierte Ayhan nach dem weitgehend stressfreien 4:0. Für das weitere Meisterschaftsrennen prognostiziert der Nürtinger ein heißes Rennen. „Schwächen darf sich keiner der drei Titelanwärter mehr erlauben“, so Ayhan.
Die Türkspor-Konkurrenz gestaltete den gestrigen Nachmittag ebenso eindeutig. Spitzenreiter TSV Oberboihingen zerlegte selbst ohne Liga-Toptorjäger Marc Brändle den TSV Linsenhofen mit 7:0. In den Torreigen reihte sich auch der einstige VfL-Oberliga-Akteur Emrah Polat mit dem Treffer zum 5:0 ein.
Dettinger Wunsch nicht erfüllt
Auch der TSV Harthausen bleibt am Thema Meisterschaft dran. Das 5:2 bei den SF Dettingen ließ den vorab geäußerten Wunsch des Dettinger Abteilungsleiters Christian Renz („nicht abschießen lassen“) ein Stück weit unerfüllt. Harthausens Coach Roko Agatic war mehr als erleichtert über die drei Punkte. „Uns fehlen aktuell zehn Spieler aus dem Kader, und es ist bekannt, dass die Dettinger ihre Qualitäten haben“, sagte der ehemalige Profi. So kam A-Junior Daven Bremer zu seinem Startelf-Debüt. Im Titelkampf bleibt Agatic vorsichtig: „Es ist schon ein Problem, wenn man jede Woche das Team so extrem umbauen muss.“
Mit den Titelrennen nichts zu tun hat der Tabellensechste SV Nabern. In der Hatz um den anvisierten vierten Tabellenplatz im Schlussklassement gab es gestern einen kleinen Rückschlag. In einem Spiel „mit wenigen Highlights“ (TSVG-Sprecher Olav Sieber) rettet der SVN weit in der Nachspielzeit einen Zähler durch Steffen Loser zum 2:2 – und hinterließ einen nur halbwegs zufriedenen Coach. „Ein weinendes und ein lachendes Auge“ habe er nach dem Punktgewinn, bilanzierte Marco Kunze. So hätten es die Naberner in Grötzingen unter anderem versäumt, nach 50 Minuten in Führung zu gehen. Tim Lämmle scheiterte beim Stande von 0:0 mit einem Elfmeter an Grötzingens Torwart Justin Kurze und verpasste so das 1:0.