Weilheim. „Ein Zehnkampf macht Mega-Spaß. Wenn‘s gut läuft, traue ich mir 6 300 Punkte zu“, sagt Musterschüler Meckes (Notenschnitt 1,7). In Pliezhausen trifft er auf seinen ehemaligen Vereinskameraden Marco Moll, der nach Ulm gewechselt ist. Rickos Trainer René Struensee und Ralf Mutschler sind von der Idee weniger begeistert. Sie sehen die sportliche Zukunft ihres Schützlings ausschließlich im Speerwurf. Aus gutem Grund.
Trotz seines jugendlichen Alters hat Meckes schon eine lange Leidenszeit hinter sich. Mit 15 stoppten ihn Knorpelschäden im Knie. Seine Laufbahn schien beendet, noch bevor sie richtig begann. „Nie wieder Sport“, prophezeiten die Ärzte. Zwei Risiko-Operationen und sein eiserner Wille brachten die Wende nach zweieinhalbjähriger Zwangspause. Meckes: „Gleich beim ersten Wettkampf hat es wieder geklappt. Das hat mich fast umgehauen.“
Wegen der Defizite in der Beinmuskulatur konzentrierte sich das Mehrkampf-Talent aufs Speerwerfen, obwohl es in dieser Branche viel kräftigere Burschen gibt, als ihn mit seinen 1,90 Meter Körpergröße und 80 Kilogramm Gewicht. „Sein Plus ist die Schnellkraft im Wurfarm. Er hat eine Menge Potenzial. Ich traue ihm in dieser Saison noch eine Steigerung auf 68 oder 69 Meter zu“, sagt Struensee. DLV-Kadertrainer Werner Daniels, der unter anderem die Weltklasse-Werferin Christina Obergföll betreut, würde den Weilheimer gerne in Offenburg unter seine Fittiche nehmen, doch ein Jahr vor dem Abitur trainiert Meckes lieber zu Hause im Weilheimer Lindachstadion.
Eine Weite von 70 Metern ist sein erklärtes Ziel. Mit so einer Leistung käme Meckes bei den deutschen Juniorenmeisterschaften am 7. August in Jena sicher ins Finale, vielleicht sogar in Medaillennähe. Damit würde er Opa Louis (80), seinem treuesten Fan, die größte Freude bereiten. Zum Abschluss der Freiluftsaison gibt es am 17./18. September in Köstritz einen Ländervergleich, bei dem Meckes den WLV vertreten wird. Im Speerwurf, versteht sich.
Der Zehnkampf gehört für ihn dann der Vergangenheit an. Wohl für immer. „Ricko will sich nach Pliezhausen ganz aufs Speerwerfen konzentrieren“, betont Struensee.