Ehre, wem Ehre gebührt: Daniela Ambacher, in ihrem sportlichen Umfeld nur liebevoll „Spagge“ genannt, ist bereits heute ein Aushängeschild – sowohl der Gemeinde Neidlingen als auch des Schwäbischen Skiverbandes und des örtlichen Turnvereins. Jetzt wird die einstige C-Kader-Fahrerin der deutschen Ski-Nationalmannschaft für ihren unermüdlichen Einsatz um den Brettl-Nachwuchs geehrt.
Die Württembergische Sportjugend als Jugendorganisation des Württembergischen Landessportbundes (WLSB) zeichnet Daniela Ambacher am Donnerstag im Rahmen einer feierlichen Gala in Stuttgart mit der Trophäe „Victor“ aus. Es ist ein Preis, der nicht nur mit 1000 Euro dotiert, sondern auch mit dem Titel „Vorbild des Jahres 2022“ verbunden ist – eine Auszeichnung, die jährlich nur zehn Personen aus ganz Baden-Württemberg verliehen wird. Der Preis wird überreicht durch die deutsche Bahnrad-Olympiasiegerin Franziska Brauße aus Metzingen.
Für Daniela Ambacher (49) ist es der erste überregionale Preis, den sie für ihren Einsatz als Jugendtrainerin und Sportfunktionärin erhält. Schon während ihrer aktiven Laufbahn half sie Anfang der 1990er-Jahre bei Kinderskikursen im TVN. 1994 wurde sie im Verein Sportwartin Alpin, ein Posten, den sie bis heute pflichtbewusst und mit Freude ausführt. Es folgten Abschlüsse als Übungsleiterin und als Trainerin bis hinauf zur A-Lizenz sowie Fortbildungen zur Kampfrichterin und EDV-Kampfrichterin.
Die Arbeit um und für die Kinder stand und steht für Daniela Ambacher dabei immer an erster Stelle. Parallel zum Einstieg in das Nachwuchs-Trainergeschäft etablierte die Powerfrau schon 1997 nebenbei auch den Inline-Sport, insbesondere den Slalom, in Neidlingen, baute eine schlagkräftige (Jugend-) Mannschaft auf und richtete sogar Deutsche Meisterschaften aus.
Auch nach dem verletzungsbedingten Ende ihrer aktiven Karriere blieb „Spagge“ stets in Kontakt mit einstigen Weggefährten wie den Weltcup-Fahrern Bernie Huber, Florian Beck oder Albert Burger, die sie im Winter noch gerne im Allgäu trifft – am liebsten im Rahmen eines Skirennens, wie unlängst der Leki Race Challenge, die sie federführend mit organisiert. „Man hilft sich trotz der großen Entfernung untereinander natürlich gerne aus, wenn man sich schon so lange kennt“, klärt Daniela Ambacher augenzwinkernd auf.
Später verschrieb sie sich neben dem Trainergeschäft in Neidlingen mehr und mehr der Organisation von regionalen und überregionalen (Jugend-)Skirennen wie der Deutschen Jugendmeisterschaften. Darüber hinaus hob sie die informelle Gruppe der sogenannten SG Teck aus der Taufe – der Gemeinschaft der skisporttreibenden Vereine rund um das hiesige Wahrzeichen. Insbesondere mit dem TV Unterlenningen unterhält der TV Neidlingen eine enge sportliche Bindung.
Clever während Corona
Einfallsreichtum bewies Daniela Ambacher während der Pandemie. Da viele Kinder Skifahren lernen wollten, wegen der verordneten Auflagen aber nicht durften, entwickelte sie sogenannte „Zufälligkeits-Skikurse“, beispielsweise am Renzenhau oder am Skilift in Laichingen, wo sie zufällig vor Ort war, wenn zufällig lernwillige Kinder mit ihren Eltern vorbeikamen. Dann wurde mit Abstand geschult und eine Win-win-Situation herbeigeführt – kaum jemand hat die Auszeichnung morgen mehr verdient als Daniela Ambacher.
Größter Jugendverband in Württemberg
Die Württembergische Sportjugend (WSJ) ist eine von insgesamt 16 Landessportjugenden in Deutschland und mit über 885 000 jungen Menschen der Jugendverband in Württemberg mit den meisten Mitgliedern. Diese verteilen sich auf knapp 5700 Sportvereine in 24 Sportkreisen und 53 Sportfachverbänden. pm