Auf dem Rad muss sich Birgit Zimmermann aus Lindorf in den vergangenen Tagen distanztechnisch vor keinem Langdistanz-Triathleten verstecken. Strecken von bis zu 200 Kilometern waren zuletzt an der Tagesordnung. Doch während im bayerischen Roth derzeit Extremsportler Jonas Deichmann bei seinem täglichen Tun jede erdenkliche Unterstützung genießt, hat Kirchheims rasende Postbotin im Gegensatz dazu überhaupt keine Hilfe. Denn beim längsten Radrennen der Welt über 7400 Kilometer müssen die Teilnehmer allein zurechtkommen. So gehört neben dem stundenlangen „Kilometer-Fressen“ auch immer die Suche nach Supermarkt und Unterkunft dazu. Auf ihrem Weg zum ersten Kontrollpunkt in Helsinki hatte die Lindorferin an Tag zehn vor allem mit dem Gegenwind zu kämpfen, was etliche Körner gekostet hatte. Doch gleich am nächsten Tag mit Startpunkt in Sysmä ging es unerbittlich weiter. „Ich hatte mir in den Kopf gesetzt, am elften Renntag mein erstes Kontrollpunkt-Selfie an den Veranstalter zu schicken, mein zweites Land abzuhaken und gleich mit der Fähre nach Tallinn überzusetzen.“ Um das zu schaffen, waren 180 Kilometer quasi ohne nennenswerte Pause nötig. Der Luxus eines Hotelfrühstückes entschädigte am nächsten Tag für die Hetzfahrt, sodass Birgit Zimmermann die erste Etappe in Estland bis Palkuse etwas gemächlicher angehen konnte. Auch das 100-Kilometer-Eis durfte nicht fehlen. Mit knapp 2000 Kilometern hat die Lindorferin bereits ein gutes Viertel der Strecke geschafft. „Die nächste Grenze ist schon dran, und ich sehe das Meer. Es ist einfach abwechslungsreich zur Zeit“, freut sie sich. Wer die Lindorferin verfolgen möchte, kann dies auf northcape-tarifa.com tun.
Ein Viertel ist bereits geschafft
