Lokalsport
Eine Premiere ohne Happy End

Nicht nur für den VfL Kirchheim endet der zweite Spieltag mit einer Enttäuschung. Das Tecktrio bleibt weiter sieglos, wobei der AC Catania nicht viel zum ersten Punktgewinn fehlte.

Keinen Meter preisgeben: Der VfL ging beim enttäuschenden 2:2 gegen Geislingen allzu großzügig mit seinen Torchancen um.  Foto: Carsten Riedl

Angenehme Temperaturen um die 22 Grad, das erste Punktspiel im modernisierten Stadion, doch am Ende enttäuschte Mienen: Der VfL Kirchheim hat gegen den SC Geislingen II zwei Zähler liegengelassen. In der Tabelle haben sich die Teckstädter durch das Remis auf Tabellenplatz zwölf eingereiht. „Das Ergebnis fühlt sich an wie eine Niederlage“, gab Trainer Felix Lache Einblick in seine Gefühlswelt, auch deshalb, weil die Kirchheimer seiner Ansicht nach im Match „die bessere Mannschaft mit den besseren Chancen“ gewesen sei.

In der Tat machten die Gastgeber aus der 1:0-Führung durch Manuel Lisac zu wenig, konnten diese nicht ausbauen. Die Geislinger, achtbar 3:3 gegen den FC Frickenhausen in die Saison gestartet, hielten gut dagegen, wurden mit einem zweimaligen Ausgleich belohnt. Das 2:2 durch Max Kress rund zehn Minuten vor Spielende – gleichbedeutend mit dem Endresultat.

Dabei vergaben die Kirchheimer auch noch in den letzten Minuten gute Gelegenheiten zum Siegtreffer. „Wenn der Geislinger Torwart nicht einen Sahnetag erwischt hätte, wären wir wohl als Sieger vom Platz gegangen“, merkte Felix Lache über SC-Goalie Kevin Ströhle an.

Oelkuch junior trifft

Keinen Sahnetag erwischte der TSV Jesingen in Salach. Besonders in der ersten Halbzeit lief etliches schief. „Wir sind teils zu offen gestanden“, merkte Thomas Reinöhl aus der Jesinger Fußball-Abteilungsspitze an, erst kurz vor der Pause habe das Team leistungsmäßig zugelegt. Zu diesem Zeitpunkt stand es allerdings bereits 0:3.

Einer der Salacher Torschützen: Joel Oelkuch. Der Nachname dürfte noch etlichen Kirchheimern ein Begriff sein. Vater Michael Oelkuch spielte in den neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts beim VfL Kirchheim, später beim VfB Stuttgart, um danach noch etliche weitere fußballerische Stationen anzusteuern. Thomas Reinöhl sieht trotz zweier Niederlagen zum Saisonauftakt noch keine Gewitterwolken an den Lehenäckern heraufziehen – auch, weil es in Salach nicht nur negative Phasen gab. „Die zweite Halbzeit war unsererseits ordentlich“, resümierte der Vereinsfunktionär. Der fehlende Punkterfolg hat dazu geführt, dass die Jesinger jetzt zusammen mit dem TSV Berkheim und der AC Catania als punktloses Trio am Ende der Tabelle festhängen. 

„Zocker“ Portale als Vorbereiter

Nach dem 1:6-Einstieg gegen den SV Ebersbach hat Aufsteiger AC Catania in Frickenhausen deutlich mehr Defensivstabilität an den Tag gelegt. Belohnt wurden die Kirchheimer allerdings nicht. Das hatte viel mit Sergio Portale zu tun, einer der kickenden Söhne von Ex-VfL-Angreifer Antonio Portale. Der Eingewechselte eroberte Mitte der zweiten Halbzeit nach einem Pressschlag den Ball, überlegte nicht lange, steckte die Kugel zu Darius Stehling durch, der das 1:0 markierte. Saisontor Nummer drei für den ehemaligen Köngener. 

Für Cosimo Attorre ist die zweite Saisonniederlage unter anderem deshalb ärgerlich, weil letztlich nur Kleinigkeiten die Partie zweier in etwa gleich starker Mannschaften entschieden hätte. „Sergio Portale ist als Spieler ein Zocker und hat mit seinem Steckpass das 1:0 stark vorbereitet“, so Attorre anerkennend. Trotz des Null-Punkte-Starts wird der Catania-Spielertrainer nicht nervös: „Wir werden noch zwei bis drei Wochen brauchen, bis alle Spieler aus dem Urlaub zurück sind, dann ändert sich die Lage.“ Vergessen dürfe man ebenso nicht, dass unter anderem mit Michele Latte (Bänderriss beim Teckbotenpokal) ein wichtiger Akteure verletzt sei.

Das Tecktrio kommt nicht auf Touren, was sich vom TSV Oberboihingen nicht behaupten lässt.

Oberboihinger Premiere

Stefan Hein gilt als einer der erfahrensten Klubfunktionäre in der Region. Doch ab und an erlebt der einstige Stadionsprecher des TSV Weilheim auch noch Neues. Erstmals steht der TSV Oberboihingen an der Tabellenspitze der Fußball-Bezirksliga Neckar/Fils. „Die Mannschaft ist topfit“, stellte Hein nach dem wilden 5:3 gegen den Aufsteiger TSV Berkheim fest, das die Übernahme der Tabellenspitze zemetierte.

Seit dieser Runde wird der TSVO von Oliver Scherb trainiert, bis zum Frühsommer Co-Trainer des Verbandsligisten TSV Oberensingen. Fast hätte der einst vielseitig einsetzbare Coach ein Gelübde („ich werde nicht mehr spielen, das machen die Knochen nicht mehr mit“) brechen müssen, denn gegen Berkheim fehlte mit Thomas Burkhardt ein Turm im Abwehrzentrum. Doch Scherb sah sich selbst nur als „Plan C“ und musste letztendlich nicht eingreifen – was dem Coach, so Stefan Hein augenzwinkernd, nicht unrecht war.