Leverkusen. Bereits nach der dritten Disziplin im Zehnkampf war der WM-Traum für Emanuel Molleker von der LG Filder ausgeträumt. Eine Adduktorenzerrung beim Kugelstoßen stoppte den 19-Jährigen vom TSV Bernhausen auf dem Weg zum anvisierten zweiten Platz im Rahmen des Ausscheidungswettkampfs in Leverkusen – nur die zwei Punktbesten qualifizieren sich definitiv für die U20-WM in Cali (Kolumbien).
Da nutzte es auch nichts, dass Molleker vor vier Wochen beim Mehrkampfmeeting in Bernhausen exakt die geforderte Norm von 7150 Punkten erzielt hatte. Dies hätte in Leverkusen jedoch nicht gereicht. Hinter Roman Jocher (SSV Ulm), der nach zehn Disziplinen 7402 Punkte auf dem Konto hatte, konnte Tyrel Preuz (SC Potsdam) mit 7314 Punkten das zweite Ticket einheimsen.
Einen guten Zehnkampf mit vier Bestleistungen bestritt der zweite LG-Filder-Athlet Moritz Eisold. Dennoch reichte es für den 19-Jährigen mit 6926 Punkten (Bestleistung 6947) nicht zum ersten 7000er. Nach einem starken ersten Tag, an dem Eisold auf Kurs gelegen hatte, folgte ein insgesamt schwächerer zweiter. Trotzdem war Mehrkampf-Landestrainer Florian Bauder (TSV Köngen) mit seinem Schützling zufrieden. „Moritz hat einen soliden Wettkampf gemacht mit teilweise deutlichen Steigerungen. Schade, dass er im Stabhochsprung und im Kugelstoßen nicht die Leistung bringen konnte und dadurch an der Norm vorbeigeschlittert ist“, so die Analyse des 35-Jährigen. Zu den besten Leistungen gehörten die 11,28 Sekunden über 100 Meter, 7,23 Meter im Weitsprung, 51,14 Sekunden über 400 Meter, 43,89 Meter im Diskuswerfen und 1,88 Meter im Hochsprung.
Bei der weiblichen Jugend hat sich die große Favoritin Sandrina Sprengel (LG Steinlach-Zollern) mit fünf Einzel-Bestleistungen und einer persönlichen Siebenkampf-Bestleistung von 6015 Punkten eindrucksvoll durchgesetzt. Damit hat sie den in Bernhausen aufgestellten baden-württembergischen Rekord um 235 Punkte verbessert. Die deutsche U18-Meisterin des vergangenen Jahres führt mit dieser Leistung auch die deutsche Jahresbestenliste an. Herausragend waren ihre 6,37 Meter im Weitsprung, 24,42 Sekunden über 200 Meter, 13,96 Sekunden über 100 Meter Hürden und 1,76 Meter im Hochsprung. Im Kampf um den zweiten Platz setzte sich Serina Riedel (TSV Zeulenroda) mit 5894 Punkten knapp gegen Marie Dehning (Bayer 04 Leverkusen/5.870) durch. Dehning hatte mit 51,99 Metern im Speerwerfen und 2.19,34 Minuten über 800 Meter zwei herausragende letzte Disziplinen, konnte aber Riedel nicht mehr ganz abfangen.
Eitel müht sich
Tabea Eitel (LG Filder) erkämpfte sich nach einer wahren Hitzeschlacht mit 5025 Punkten den sechsten Platz. Die Reichenbacherin vom TSV Köngen schafft es derzeit nicht, ihre guten Trainingsergebnisse im Wettkampf abzurufen. Dazu kamen Probleme am Sprunggelenk, nachdem sie bei der Sprunghöhe von 1,70 Metern umgeknickt war und sich mit Schmerzen vollends durch die nächsten fünf Disziplinen quälte. Stark zeigte sich die 18-Jährige über 100 Meter Hürden in 14,61 Sekunden, über 200 Meter in 25,44 Sekunden, im Weitsprung mit 5,97 Metern und im Hochsprung mit 1,67 Metern. Dass es noch nicht nach ganz vorne reicht, liegt vor allem daran, dass sie im Kugelstoßen, Speerwerfen und über 800 Meter gegenüber den Besten zu viele Punkte liegen lässt. Der achte Platz in der deutschen Jahresbestenliste (5149 Punkte) verdeutlicht aber, dass Eitel zum Kreis der nationalen Top-Mehrkämpferinnen gehört. mm