Basketball
Eiskalte Trierer behalten die Nerven

Die Knights verlieren gegen den Tabellenzweiten mit 85:93 und machen das Spiel am Ende nochmal spannend. Nach gutem Start ist im dritten Viertel wieder der Wurm drin.

Toni Dorn setzt sich in dieser Szene gegen den Trierer Marco Hollersbacher durch. Foto: Nina Sander

Zweite Saisonniederlage in der Sporthalle Stadtmitte und ein Kampf, der am Ende nicht belohnt wurde: Die Knights haben zum Auftakt des Doppelspieltages in der Pro A an diesem Wochenende das Spitzenspiel gegen den Tabellenzweiten aus Trier mit 85:93 verloren. Nach gutem Start und einer durchwachsenen zweiten Spielhälfte brachten die Ritter den Favoriten in den beiden Schlussminuten nochmals in Bedrängnis. Cameron Henry mit 20 sowie James Graham und Braden Norris mit jeweils 19 Punkten waren die erfolgreichsten Werfer bei den Kirchheimern.

Gemischte Gefühle bereits vor dem Tip-off: Henry, Pickett und Bulajic wieder an Bord, dafür mussten die Kirchheimer diesmal auf Demetrius Ward und damit auf eine deutsche Option in der Rotation verzichten. Die Gastgeber begannen engagiert und mit anderer Körpersprache als zuletzt. James Graham und Braden Norris setzten im ersten Viertel auf Kirchheimer Seite die Akzente. Nach einem ausgeglichenen Start führten die Knights nach sechs Minuten beim 20:10 sogar erstmals zweistellig. Trier suchte und fand mit Zirbes und Linßen zumeist seine beiden Schwergewichte unterm Korb. Doch Norris hatte sich an diesem Abend viel vorgenommen. Vier von vier Dreiern und 14 Punkte vom Kirchheimer Spielmacher sorgten für rin 30:24 nach dem ersten Durchgang. 

Im zweiten Viertel meldete sich dann auch Cameron Henry per Korbleger und anschließendem Monsterblock eindrucksvoll zurück. Es war ein Spiel zweier Teams auf Augenhöhe. Die Knights mit weiterhin starker Distanzquote und guter Defense, Trier mit schneller Ballbewegung und klaren Vorteilen vor allem am offensiven Brett. Hollersbacher per Korbleger sorgte beim 38:38 erstmals für den Ausgleich. Mit einer hauchdünnen 47:46-Führung für die Gastgeber ging es in die Kabinen.

Die zweite Hälfte begann wie die erste: Mit keinerlei Vorteilen für eine Seite und schnellen Korberfolgen. Beim Stand von 54:54 häuften sich dann plötzlich die Unkonzentriertheiten bei den Rittern. Wie schon zuvor gegen Tübingen war im dritten Viertel plötzlich Sand im Getriebe. Stockendes Teamplay und riskante Würfe verschafften dem Gegner Luft. Trier nutzte diese Phase, um sich beim 65:58 erstmals wieder deutlicher abzusetzen. Bei den Gastgebern hielt zu diesem Zeitpunkt vor allem Cameron Henry mit gelungenen Einzelaktionen seine Mannschaft im Spiel. Ein Offensivfoul von Zirbes und ein anschließendes technisches Foul für Yahkchali in der Schlussminute sorgten zunächst für den Stopp, doch der Tabellenzweite behielt in dieser hitzigen Phase die Nerven und nahm einen 74:67-Vorsprung mit ins letzte Viertel. 

Im Schlussabschnitt machte sich dann zunehmend die bessere Physis und tiefere Bank der Trierer bemerkbar, während die Knights mit Foulproblemen kämpften. Mit Dorn, Thomas und Graham gingen gleich drei Kirchheimer mit vier Fouls in die Crunchtime, was sich vor allem defensiv bemerkbar machte. Doch die Ritter steckten nicht auf. Zwei Punkte von Graham und ein And-one von Lucas Mayer zum 79:83 machten nach einem zeitweiligen Elf-Punkte-Rückstand das Spiel plötzlich wieder spannend. Dorn verkürzte gar auf zwei, und plötzlich war es drei Minuten vor dem Ende wieder ein völlig offenes Spiel. Doch Trier blieb eiskalt und brachte den Sieg in den Schlusssekunden an der Freiwurflinie sicher ins Ziel

Weiter geht es bereits am Sonntag um 15 Uhr mit dem zweiten Teil des Doppelspieltages. Dann sind die Knights zu Gast beim BBL-Absteiger in der Hakro-Arena in Crailsheim.