Der Akklimatisierungsprozess beim Landesliga-Absteiger schreitet offenbar voran. Bezirksligist VfL Kirchheim hat am Freitagabend gegen den vermeintlichen Titel-Topfavoriten FC Eislingen eine leidenschaftliche Vorstellung abgeliefert, bei einem 0:0 der unterhaltsameren Sorte einen Zähler geholt.
Felix Lache zeigte sich fünf Tage nach dem mühsamen 2:1 in Berkheim äußerst zufrieden über das, was die Kirchheimer trotz eines stark reduzierten Kaders fürs Match (14 Feldspieler, zwei Keeper) darbot. „Man kann der Mannschaft nur ein großes Kompliment machen, sie hatte die richtige Einstellung von Minute eins an“, lobte der Coach das Handeln auf dem Stadion-Rasenplatz – als einstigem Torwart gefiel ihm insbesondere, dass Schlussmann Nico Nagel die wenigen Eislinger Gelegenheiten entschärfte, ihm einmal auch das Glück hold war, als er den Ball im Nachfassen aus der Gefahrenzone bugsierte.
Der Defensivverbund der Gastgeber funktionierte, die Partie wurde jedoch keineswegs zu einer reinen Abwehrschlacht des VfL – ab und an kreuzten die VfL-Kicker auch vielversprechend im Eislinger Strafraum auf. Die beste Chance ließ vor der Pause Nico Bihn liegen, dem es nach einer Flanke nicht gelang, die Kugel über die Linie zu drücken. Das Remis bringt den VfL, auch nach drei Partien zuhause noch sieglos, tabellarisch allerdings nicht weiter. Mit acht Punkten aus sechs Partien bewegen sich die Kirchheimer weiter im Mittelfeld. Kommenden Sonntag folgt der Kurztrip nach Oberboihingen, der mit zwei Siegen binnen vier Tagen langsam Richtung Spitze vorrückt.
Jesinger zu leichtfertig
3:3 gegen Deizisau, 2:0 in Donzdorf: es sprach einiges dafür, dass der Trend aktuell ein Freund des TSV Jesingen bleibt. Weit gefehlt. Durch die 1:3-Heimniederlage gegen den SC Geislingen II war der auf einen Heimsieg ausgerichtete Matchplan am Ende ein wertloses Papier. „Klar, die Niederlage ist für uns ein Rückschlag“, zeigte sich Stefan Haußmann nach der Pleite enttäuscht. Es sei kein guter Auftritt der Mannschaft gewesen, weil es unter anderem zu viele leichtfertige Ballverluste gegeben habe. Die Geislinger, laut Haußmann gespickt mit talentierten Kickern und „zwei pfeilschnellen Angreifern“, ließen die Jesinger nicht zur Ruhe kommen. „Gegen dieses Team werden auch noch andere verlieren“, prophezeite Haußmann. Für den TSV Jesingen hat die Niederlage zumindest tabellarisch keine Konsequenzen, das Team von Cesare D'Agostino und Ferdi Er bleibt Tabellendrittletzter. Sascha Flegt kam nach seiner Zwangspause zu einem ersten Kurzeinsatz, am kommenden Wochenende hat zudem Lukas Preuß seine Rotsperre abgesessen.
Elfmeter verschossen
Der AC Catania war beim Auftritt in Salach auf Drei-Punkte-Kurs. Den Elfmeter zum 1:0 brachte Santiago Potenza nach etwas mehr als fünf Minuten im Salacher Tor unter. Die Option zum 2:0, ebenfalls ein Strafstoß, ließ der Torjäger dann allerdings liegen. Salachs Keeper Dominik Nagel wehrte den Ball ab. „Das wäre die Vorentscheidung gewesen“, merkte AC-Spielertrainer Cosimo Attorre an. Es kam noch dicker, denn die TSG glich nach exakt einer Stunde Spielzeit aus. Das Attorre-Fazit: „So verlassen wir Salach mit einem lachenden und weinenden Auge, denn wir freuen uns über den ersten Punkt seit dem Aufstieg, und ärgern uns, dass wir zwei weitere liegengelassen haben.“ Der Punkt war zumindest noch für eine Frage nützlich: Der AC Catania ist nicht mehr Tabellenletzter, denn das neue Schlusslicht heißt TSV Berkheim (3:4-Niederlage in Heiningen).