Aichtal. 15 Minuten lang lief Emily Junginger aus Aichtal bei den Deutschen Crossmeisterschaften um den Sieg mit. Ihr mutiges und selbstbewusstes Rennen über 5,3 Kilometer wurde nach 18,15 Minuten am Ende jedoch nicht belohnt. Rund 700 Meter vor dem Ziel musste die 18-Jährige im Dress des VfL Sindelfingen, die lange Zeit das Rennen der weiblichen U 20 kontrolliert hatte, abreißen lassen. Den Sieg unter insgesamt 43 Finisherinnen holte sich verdient Jule Lindner in starken 18,02 Minuten vor Ada Werner (18,06) und Adia Budde (18,09). Enttäuscht über ihren vierten Platz braucht Junginger dennoch nicht zu sein, auch wenn sie mit einer Medaille geliebäugelt hatte. Schade war nur, dass Junginger um einen Platz die Qualifikation zur Cross-EM am 8. Dezember in Antalya verpasst hat. Dafür hätte sie unter die top drei laufen müssen, was lange danach ausschaute.
Lange währte die Enttäuschung jedoch nicht, denn einen Tag nach den Deutschen Cross-Meisterschaften erfuhr sie, dass sie bei der Cross-EM doch starten darf. Doch die deutsche U 18-Cross-Vizemeisterin des vergangenen Jahres und mehrfache Deutsche Jugend-Meisterin über die Langstrecken in diesem Jahr rechtfertigt die Nachnominierung allemal. Ihren größten Erfolg feierte Junginger im August bei den U 20-Weltmeisterschaften in Lima in Peru, wo sie über 5000 Meter als beste Europäerin auf den achten Platz gelaufen war.
Mit der Teilnahme in Antalya krönt Emily Junginger nun eine herausragende Saison und bestätigt einmal mehr, dass auch ihre Aufnahme in den Perspektivkader des Deutschen Leichtathletikverbandes – nach dem Olympiakader die zweithöchste Bundeskader-Ebene – eine gute Entscheidung war.