Erkenbrechtsweiler. Georgios Karatailidis weiß, was die Stunde geschlagen hat. „Mit einem Erfolg über Grötzingen können wir sechs Punkte zwischen uns und den Gegner bringen“, lautet seine Kurz-Analyse der aktuellen Tabellensituation. Der einst als Freistoß-Spezialist gefürchtete Deutsch-Grieche gibt vor dem Heimmatch gegen den Tabellenvierten aus dem Aichtal mit Vehemenz den Takt vor. „Das ist die bisher wichtigste Partie in dieser Saison“, füllt Karatailidis die Rolle des Einpeitschers aus, „vor heimischem Publikum waren wir bis auf wenige Ausnahmen in dieser Saison immer erfolgreich.“ Ausgerechnet im Gipfel fehlt Schlussmann Giancarlo Della Malva aus privaten Gründen. Doch dem Trainer ist nicht bange, denn der wieder fitte Gunnar Hekel darf endlich mal wieder ran. „Er hat nach seiner langen Verletzungspause bereits einige Vorbereitungsspiele bestritten und auch in der zweiten Mannschaft gespielt“, gibt sich Karatailidis in Sachen Torhüter optimistisch. „In der vergangenen Saison hatte Gunnar zudem zig Einsätze in der Bezirksliga.“
Während die SGEH erster Anwärter auf den Direktaufstieg in die Bezirksliga ist, tummeln sich mit dem TSV Jesingen und dem SV Nabern zwei heiße Anwärter (zumindest) im Kampf um Relegationsplatz zwei. Für den stagnierenden SVN (vier Unentschieden in Serie, anschließend eine Partie verloren) soll das Duell die Wende bringen. „Nach der bitteren Niederlage in Dettingen wollen wir auf keinen Fall auch das zweite Derby verlieren“, gibt Naberns Sportlicher Leiter Axel Maier den Anspruch vor. Außer Sascha Diez sind alle Akteure an Bord und heiß auf das Aufeinandertreffen mit dem Tabellenzweiten. Der Funktionär möchte auch aus einem weiteren Grund am Sonntag liebend gerne zu den Gewinnern zählen. „Ich wohne in Jesingen, arbeite in Jesingen und wurde schon in den vergangenen Tagen immer wieder auf das Derby angesprochen“, sagt Maier schmunzelnd, „natürlich würde ich liebend gerne mit einem Sieg am Montag zur Arbeit gehen.“ Auf TSVJ-Trainer Klaus Müller und dessen Team wartet zweifellos ein hoch emotional geführtes Match, bei dem die Naberner auch wegen der vielversprechenden Wetterprognosen mit über 200 Zuschauern rechnen. Sollten die Jesinger gewinnen, würden sie bei einer SGEH-Heimpleite die Tabellenführung übernehmen.
Beim TSV Holzmaden spitzt sich die tabellarische Lage zu. Der letzte Sieg datiert vom 9. November 2014. „Das Spiel in Nürtingen ist für uns ein Sechs-Punkte-Spiel“, betont TSVH-Trainer Heiko Blumauer vor dem Auswärtstrip auf den Nürtinger Wörth. Sorgen bereiten ihm die angeschlagenen Simon Kunfalvi (Knieblessur) und Burak Engin (Hüftprobleme), deren Einsätze fraglich sind. Seit dem 30. November sind die Dettinger Sportfreunde unbesiegt. Eine echte Bewährungsprobe wartet nun am Sonntag ab 17.30 Uhr in Weilheim. Die dortige Landesliga-Reserve war zuletzt ordentlich in Schuss (sieben Punkte aus drei Partien). Für die TG Kirchheim ist die Lage nach dem grandiosen 7:1 über den TV Bempflingen wieder etwas entspannter. Am Sonntag könnten die TG-Fußballer mit einem Sieg beim mitgefährdeten TSV Altdorf noch mehr fürs eigene Wohlergehen tun.
