Geld hat man oder man hat es nicht. Jedenfalls redet man nicht darüber. Obwohl dieser schwäbische Grundsatz noch immer gilt, sind die Finanzen mehr denn je ein Thema bei Kirchheims Basketballern. Es geht um nicht weniger als die Zukunft. Es geht darum, ob man auch in zwei, drei Jahren mit der Entwicklung in der Pro A noch wird Schritt halten können. Dabei könnte in weniger als sieben Wochen ein erfolgreich verdrängtes Thema urplötzlich wieder durch die Stadt geistern. Was, wenn es die Ritter wieder ins Finale schaffen, wenn sie die Beute wieder mit einem Achselzucken aus den Fängen lassen müssten? Das ganze Theater am Ende nur eine Farce?
Der Aufstiegsverzicht 2012 schmerzte, weil er zum ersten Mal vor Augen führte, wo eine unsichtbare Grenze verläuft. Eine Linie, die den Erfolg relativiert. Und Erfolg ist nun mal das, worum es geht im Sport. Doch wie definiert man Erfolg? Die Basketball-Saison, deren erster Teil am Samstag zu Ende geht, bot einiges: Begeisterung, Kampf, Spannung und Enttäuschung. Eine proppenvolle Halle als Tollhaus und Fans, die zu den besten der Liga zählen. Eine Mannschaft, von der ihr Kapitän Richie Williams behauptet, er habe nie zuvor in einem Team gespielt, das diese Bezeichnung mehr verdient hätte. Und gäbe es am Ende ein Finale zu spielen, dann zieht Knights-Obmann Christoph Schmidt nicht etwa aufgeschreckt den Kopf ein. Er sagt: „Ich hätte richtig Bock darauf.“
Auch so ließe sich Erfolg definieren. Mehr war nie zu erwarten. Das Maximalprinzip Kirchheimer Prägung gilt bei Liga-Funktionären inzwischen nicht mehr nur hinter vorgehaltener Hand als Muster für andere. Nur verkaufen muss man es am Ende selbst. BERND KÖBLE