Weilheim. Das gab’s noch nie im Lindachstadion. Sieben Minuten vor Schluss gingen am Donnerstagabend um 21.15 Uhr plötzlich bei der Hälfte der Flutlichtmasten die Lichter aus. Schiedsrichter Ingo Grieser musste die Partie unterbrechen: „Ich warte jetzt 30 Minuten, wie es die Regel vorschreibt. Wenn dann der Schaden nicht behoben ist, kommt es zu einem Spielabbruch“, erklärte der Schemmenhofener noch auf dem Platz. Es dauerte jedoch nur knapp 15 Minuten, ehe die Flutlichter wieder das Lindachstadion erhellten. Trotzdem waren es bange Minuten, in denen der Weilheimer Trainer Alexander Hübbe um den knappen Erfolg bangen musste: „Ich habe nur gehofft, dass unsere Leute das so schnell wie möglich wieder hinbekommen.“ Die Deizisauer hatten kurzfristig auf eine Neuansetzung spekuliert, mussten die Überlegenheit der Gastgeber allerdings neidlos anerkennen. „Wir hatten uns den Abend ganz anders vorgestellt. Für mich steht der TSV Weilheim aber zu Recht an der Tabellenspitze“, konstatierte der Spielleiter der Gäste, Alexander Iglhaut
Zuvor hatte der Spitzenreiter wenig Mühe gegen eine schwache Deizisauer Mannschaft, die sich im Vorfeld mehr ausrechnet hatte. „Wir wollten für eine Überraschung sorgen. Die Niederlage ist jetzt doch etwas zu hoch ausgefallen“, meinte TSVD-Spielleiter Alexander Iglhaut.
Nur eine halbe Stunde lang ging die taktische Ausrichtung von Deizisaus Trainer Tonio Pepe auf: „Wir haben es den Weilheimern zu Beginn des Spiels recht schwer gemacht.“ Die erste Unaufmerksamkeit in der Deizisauer Hintermannschaft führte dann allerdings über Umwege zum Gegentor. Nach einem sehenswerten Solo von Andre Kriks wusste sich der Deizisauer Abwehrspieler Marvin Hafner nicht anders zu helfen und brachte den Weilheimer Stürmer im Strafraum zu Fall. Der souverän leitende Grieser zeigte sofort auf den Punkt. Diese Chance ließ sich Michele Latte nicht entgehen und verwandelte in gewohnt sicherer Manier zur 1:0-Führung (32.).
Nun waren die taktischen Vorgaben des Gäste-Coachs über den Haufen geworfen, dennoch wäre den Deizisauern durch den ersten Torschuss fast postwendend der Ausgleich gelungen, doch Maximilian Ganter schoss das Leder um einen Meter am Weilheimer Tor vorbei (33.). Danach konnten die Schützlinge von Trainer Pepe froh sein, nicht schon im ersten Durchgang aussichtslos in Rückstand geraten zu sein. Nach einer Flanke von Andre Kriks konnte der Deizisauer Abwehrchef Michael Clauss einen Schuss von Michele Latte gerade noch für seinen bereits geschlagenen Torwart von der Torlinie schlagen (39.). Nur kurze Zeit später hatte auch Ferdi Er kein Glück, als sein 16-Meter-Schuss vom Deizisauer Keeper Dennis Eiberle glänzend gehalten wurde (42.).
Nach dem Seitenwechsel kam die stärkste Phase der Gäste, die aber nur von kurzer Dauer war. Als Michele Latte mit der ersten Weilheimer Torchance im zweiten Spielabschnitt auf 2:0 erhöhte, war dies bereits die Vorentscheidung (51.). Die Limburgstädter spielten nun wie aus einem Guss, erhöhten innerhalb von nicht einmal einer Minute durch Steffen Kuch (64.) und Fatih Özkahraman (65.) auf 4:0. Den Schlusspunkt in einer einseitigen Partie setzten die Gäste selbst durch ein Eigentor von Michael Clauss (73.), der von Martin Kirschmann angeköpft worden war.me
