Es war ein Jahrhundert-Hit von Udo Jürgens, dessen Refrain „mit 66 Jahren, da fängt das Leben an“, in den allgemeinen Sprachgebrauch überging. Im Falle von Giuseppe „Pippo“ Forzano begann am Sonntag dieses neue Lebensjahr mit deutlich verbesserten Perspektiven im Kampf um den Klassenerhalt. Ein Thema, welches vor Wochen schon von manchen vorwitzigen Zeitgenossen schon als aussichtslos betrachtet worden war.
Das 2:1 in Plochingen am Ehrentag des Trainers sorgte dafür, dass der ACC nun punktgleich mit dem Liga-Vorletzten TSV Deizisau (1:1 in Oberboihingen) sowie dem neuen Relegationsplatz-Beleger TSV Berkheim (4:1 gegen den SC Geislingen II) ist. „Wir mussten fighten“, rekapitulierte Forzano nach dem höchst wichtigen Triumph auf dem Pfostenberg. Begünstigt wurde der Erfolg, neben dem hochmotivierten Auftreten der Mannschaft, durch eine Rote Karte für den FVP.
Trumino mischt mit
Ein Plochinger Akteur hatte in der 29. Minute gegen Carmelo Trumino zum Instrument der Notbremse gegriffen. Der Catania-Angreifer mischte zudem in der Entstehung des 1:1-Ausgleichs mit, als er im Plochinger Strafraum zu Fall kam. Giuseppe Forzano zeigte sich mit der Performance seiner Mannschaft rundum zufrieden, bekräftigte sein Bestreben, über die Relegation doch noch den Bezirksligaaufenthalt zu sichern. „Wir werden dafür alles geben“, lautete der Schwur des 66-Jährigen hinsichtlich des Saisonendspurts.
Der VfL Kirchheim hat mit einem 4:2 über Türkspor Nürtingen eine Horrorserie beendet. Zum ersten Punktspielsieg seit dem 23. November (4:1 gegen den TSV Deizisau) trug Interimscoach Meksud Colic mit zwei Toren erheblich bei. Nun könnte der Klassenverbleib gar schon vorzeitig eingetütet werden. „Uns fehlt noch ein Sieg aus den letzten drei Partien“, rechnet Marcel Helber aus der VfL-Abteilungsspitze vor. Sieben Zähler Plus weisen die Teckstädter aktuell gegenüber dem Schluss-Trio Berkheim, Deizisau, Catania auf. Helber: „In Summe kein schönes Spiel gegen Türkspor, aber in unserer Situation sind die drei Punkte wichtiger.“ Ein Highlight die Entstehung des 1:0. Nach einem exakten Pass in die Tiefe erlief sich Felix Bosch das Leder, passte in die Mitte, Fotios Adeneler vollstreckte.
Physiotherapeut sorgt für Pein
Lars Grünenwald kann auf eine spannende Zeit als Fußballer zurückblicken (Oberliga, Verbandsliga), hat des Weiteren auch aktuell noch Spaß am Geschehen mit seinem Heimatverein SV Ebersbach. Offenbar besonders gegen Teckklubs. Zum Beispiel am 1. Dezember des vergangenen Jahres, als Grünenwald gegen den AC Catania Kirchheim weit in der Nachspielzeit das 1:0-Siegtor köpfte. Nun sorgte der ausgebildete Physiotherapeut auch beim TSV Jesingen für Pein. Per Kopfball entschied der Ebersbacher im Strut das Match wenige Minuten vor dem Abpfiff mit dem Treffer zum 3:2. Zum Ärger der Jesinger. „Wir drehen das Spiel nach einem Rückstand und verlieren trotzdem“, haderte Jesingens sportlicher Leiter Stefan Haußmann. Es sei in der Nachbetrachtung „ein gebrauchter Tag“ gewesen, zumal Lukas Preuß mit einer noch nicht näher bekannten Verletzung vorzeitig vom Platz musste.
TSV Köngen kurz vor dem Ziel
Domenic Brück hat mit seinem Team das nächste Statement im Titelkampf gesetzt. Das Köngener 4:0 gegen Heiningen könnte vorentscheidend im Titelkampf sein. Der einstige Weilheimer Fußballer stockte die Punkteausbeute auf satte 70 Zähler auf, nach Gelb-Rot für Heiningens Yaya Pelayo Schwenk (14.) lief die Partie frühzeitig zugunsten des Spitzenreiters. Toni Panne stellte bereits vor der Pause den Endstand her. TSVK-Jäger FC Eislingen wahrte per 2:0 gegen Donzdorf die Titel-Restchance.