Lokalsport
Es fährt kein Zug nach Leipzig

Turnen Die für Mai geplante Deutsche Meisterschaft fällt der Pandemie zum Opfer. Der VfL wäre mit zwei Athleten und zwei Kampfrichtern vertreten gewesen. Von Peter Eidemüller

Neuerlicher Nackenschlag für die besten Turner im Land: Nach 2020 muss auch dieses Jahr die Deutsche Meisterschaft im Zuge der Coronapandemie ausfallen. Die Veranstalter der vom 13. bis 16. Mai in Leipzig geplanten Titelkämpfe haben gestern Mittag mitgeteilt, dass „die aktuelle Covid-19-Lage und die daraus resultierende Corona-Schutz-Verordnung des Freistaates Sachsen eine Durchführung von ,Turnen21‘ aktuell unmöglich machen“.

Unter dem Dach von „Turnen21“ hätten in Leipzig außer im Kunstturnen auch die nationalen Meisterschaften im Aerobicturnen, der Rythmischen Sportgymnastik und im Trampolinspringen stattfinden sollen. Ein Versuch, das Multisportevent kurzfristig als Modell-Projekt anzumelden, konnte nicht umgesetzt werden. Die Schwierigkeit lag nach einer Medieninformation für den Deutschen-Turner-Bund (DTB) darin, kurzfristig eine wissenschaftliche Betreuung zu finden.

Was bleibt, ist die Enttäuschung über die zweite DM-Absage in Folge - auch beim VfL Kirchheim, aus dessen Reihen sich bereits zwei Sportler qualifiziert hatten. Neben dem 15-jährigen Alexander Kirchner, der Kraft seiner Zugehörigkeit zum Bundeskader ein Ticket für die Titelkämpfe der Junioren sicher hatte, hatte sich noch Nele Rüping gesellt. Bei einem Leis- tungsüberprüfungswettkampf in Heidenheim knackte die 16-Jährige die für die DM notwendige Punktemarke im Vierkampf von 45 Punkten hauchdünn - 45,05 Punkte hätten das Ticket nach Leipzig bedeutet, wäre die DM nun nicht abgesagt worden. „Das ist bitter“, weiß VfL-Trainerin Michaela Pohl, „zumal es schon das zweite Mal ist.“

Leidtragende sind neben Kirchner und Rüping auch Moritz und Pia Pohl - die beiden Kinder der Kirchheimer Trainerikone hätten in Leipzig das Kampfrichter-Team des Schwäbischen Turnerbundes (STB) verstärkt.

Die Kirchheimer Turnerschar hofft nun auf einen normalen Betrieb im Herbst: Am 10. Oktober ist für die Bundesligamannschaften der Saisonstart geplant. „Auch wenn die Luft nach der Absage jetzt erst mal raus ist, trainieren wir weiter und bereiten uns auf die Ligawettkämpfe vor“, sagt Michaela Pohl - auch wenn dies aktuell unter schwierigen Bedingungen stattfinden muss: Ein Drittel der Kirchheimer Raunersporthalle wurde im Zuge der Coronalage zuletzt als Ersatz-Klassenzimmer der Raunerschule genutzt.