Über fehlenden Unterhaltungswert brauchten sich am Sonntag die Zuschauerinnen und Zuschauer auf vielen Plätzen der Kreisliga A2 nicht zu beklagen. In Sachen Drama stellte dabei das Derby zwischen den SF Dettingen und dem TSV Weilheim alles in den Schatten. 1:3 stand es nach rund einer Stunde Spielzeit, den Sportfreunden drohte der endgültige Kontaktverlust zu Spitzenreiter AC Catania. Dann begann eine wilde Aufholjagd. In der dritten Minute der Nachspielzeit sorgte Kosta Kalaitzis sogar für einen besonderen Augenschmaus.
„KK“ trifft doppelt
Per Seitfallzieher nagelte der Dettinger den Ball mit dem rechten Fuß aus rund zwölf Metern Entfernung zum 4:3 unter die Latte. „So etwas sieht man nicht einmal in der Bundesliga“, schwärmte SFD-Abteilungsleiter Christian Renz, der nach einem seiner Ansicht nach „sensationellem Spiel“ regelrecht geplättet wirkte. Ein Handelfmeter, verwandelt vom Kunstschützen Kosta „KK“ Kalaitzis, brachte die Entscheidung.
Bei den Weilheimern herrschte nach der Niederlage im Nachbarschaftstreffen Trübsal vor. „So schön das Tor zum 4:3 für Dettingen auch war, aber wir haben in dieser Situation einfach schlecht verteidigt“, haderte TSVW-Trainer Salvatore De Rosa bezüglich des vorentscheidenden Treffers. „Irgendwann war in dieser Partie das Momentum gegen uns“, merkte der Weilheimer Coach an. Auch bei ihm seien am Schluss die Emotionen hochgekocht.
Catania von Wellen gefordert
In der Tabelle halten folglich die Dettinger den Sechs-Zähler-Rückstand auf Spitzenreiter AC Catania aufrecht. Der ACC musste beim Gastspiel auf dem Fußball-Kulthügel am Waldheim knifflige Probleme lösen. Ein Thema: Die Partie ging auf dem Nebenplatz über die Bühne. „Das Geläuf war so hügelig, dass man die Bodenwellen von der Seitenlinie locker erkennen konnte“, berichtete Cosimo Attorre, der Rasen habe eher einem Acker geähnelt. Auch die Spielgerätauswahl missfiel dem Catania-Chefcoach: „Einer der Bälle fühlte sich an wie ein Luftballon. Den haben die Nürtinger dann auch immer vorzugsweise aufs Feld zurückgeworfen, wenn der Ball im Aus war“.
Immerhin wusste Kirchheims Torjäger Gianluca D’Onofrio mit dem wohl untergewichtigen Spielgerät sowie den Wellen auf dem Platz etwas anzufangen, spitzelte die Kugel nach einem Alleingang in der 66. Minute an SpV-Keeper Amanullah Lakanwal vorbei ins Netz. In der zweiten Halbzeit kickte Catania in Überzahl, weil 05-Fußballer Kevin Sitter kurz vor dem Halbzeitpfiff von Schiedsrichter Sascha Härter die Rote Karte präsentiert bekommen hatte.
Der vom Feld Gestellte soll einen Catania-Akteur mit zu drastischen Worten zum Schweigen aufgefordert haben. Härter griff zwischendurch übrigens auch zur Stopp-Regel – eine fünfminütige Pause zum Abkühlen der Gemüter.
TV Neidlingen verspielt Führung
„Zwar eine bessere Leistung als zuletzt bei der Niederlage in Frickenhausen, doch insgesamt ein Stück weit zu wenig“, bilanzierte ein enttäuschter Neidlinger Spielertrainer Patrick Kölle nach der 1:2-Niederlage gegen den TSV Neckartailfingen. Kölle selbst hatte vor der Pause mit einem Querpass auf Nils Faustmann das 1:0 für den TVN vorbereitet. Besonders der Chancenwucher nervte den Coach: „Und dann kommen die Neckartailfinger, schießen quasi aus dem Nichts den Ausgleich“. Kurz vor Matchende war sogar der eine Zähler für den TVN weg. Für die Neckartailfinger ist es der erste Dreier nach sieben sieglosen Partien.
SGEH erntet Gegnerlob
Lob für die Sportgemeinschaft aus Erkenbrechtsweiler und Hochwang gab es von Bempflinger Seite nach dem Gastspiel am Waldeck. „Die SGEH war nach der Halbzeit deutlich griffiger, sie hat beharrlich gekämpft“, stellte Bempflingens Pressebeauftragter Harry Altenhof nach dem 1:1-Endresultat fest. Für Erstaunen sorgte Hakan Demir. Kurz vor Beginn der Schlussphase servierte der Routinier eine vermeintliche Flanke, doch der Ball fiel im langen Eck wie ein Stein herunter ins Tor. „Zweifellos ein Sonntagsschuss“, stellte Altenhof fachmännisch fest.