Das Abenteuer von Birgit Zimmermann aus Lindorf geht weiter. Mittlerweile hat die rasende Postbotin ganz neue Gefilde erreicht, vor allem höhentechnisch. An Tag 27 war sie morgens in Bregenz gestartet, wobei es erstmal regnete, und auch nicht absehbar war, wann sie wie wo am Ende landen würde. „Also begann ich erst mittags mit der Suche nach einer Unterkunft. Doch das gestaltete sich als mittlere Katastrophe“, so Birgit Zimmermann.
Der Zufall half ihr dieses Mal aus der Patsche, denn während sie so dasaß und ihr 100-Kilometer-Eis aß, saß neben ihr der Vater eines Ferienwohnungsbesitzers. Die Nacht war gerettet, und so ging es am nächsten Tag frisch und munter auf den Weg nach Bellinzona. Nach 50 Kilometern kam nun der erste Pass. „Mir war schon ganz flau im Magen“, hatte die Lindorferin gehörigen Respekt. Doch der erste Pass war nach 40 Minuten geschafft. Völlig durchgefroren in Andermatt angekommen, ging es auch gleich an den Gotthard über die alte Passstraße mit ihrem Kopfsteinpflaster. Am Ende standen 156 Kilometer und rund 2200 Höhenmeter zu Buche. 170 Kilometer und 1600 Höhenmeter sammelte sie an Tag 29 bis nach Biella. Entlang des Lago Maggiore arbeitete sie sich ein Stück durch Italien, ehe es am nächste Tag nach Frankreich ging. Kein Zuckerschlecken – schon nach kürzester Zeit standen 1000 Höhenmeter auf der Uhr. Doch es ging bei 29 Grad durch zauberhafte Dörfer bis nach La Rosière.
Auch an Tag 31 standen bis Les Verneys zwei Pässe an, ehe am nächsten Morgen dann gleich zum Start der Col du Galibier anstand. 8 Grad, zwei Unwetter und knapp 3000 Höhenmeter später erreichte sie erschöpft aber glücklich Saint Bonnet en Champsaur. Jetzt ruft Nizza.