Kirchheim. Erst 18 Jahre alt, doch zum Segelflugsport schon seit frühesten Kindheitstagen ein ganz enges Verhältnis: Eva Senne ist zwar die jüngste Starterin beim Hahnweide-Wettbewerb, aber eine Sportlerin mit großem Background. „Ich bin quasi auf der Hahnweide aufgewachsen, da meine Eltern hier immer fliegen und geflogen sind“, berichtet sie lächelnd, während sie sich die Sicherheitsausrüstung für den gleich anstehenden Doppelsitzerflug anlegt. Die für den FSV Sindelfingen Startende gehört zu den größten Nachwuchshoffnungen der deutschen Szene.
„Eigentlich fliege ich solo in der Clubklasse“, weiß die Hahnweide-Teilnehmerin – weil diese aber in Kirchheim nicht im Programm sei, habe sie sich diesmal für die Doppelsitzer-Klasse entschieden. Zusammen mit Ben Fuglsang-Petersen wird Eva Senne an diesem Tag das Fluggerät bis in den Schwarzwald, hinauf ins Nordbadische und von östlicher Seite kommend zurück auf die Hahnweide lenken. „Im Doppelsitzer herrscht Teamwork“, erläutert die Pilotin, beide im Cockpit würden gleichberechtigt steuern.
Prominenter Großvater
Eva Senne („Dadurch kann ich mich aktuell voll auf das Fliegen konzentrieren“) gehört einer Bundeswehr-Spitzensportfördergruppe an. Die Faszination fürs Segelfliegen wurde über zwei Generationen übertragen. Mutter Katrin ist zweifache Weltmeisterin sowie zigfache Deutsche Meisterin, ihr Großvater war nicht nur passionierter Segelflugpilot, sondern berichtete einst als Sportjournalist fachkundig unter anderem über diese Sportart: Karl Senne, im vergangenen Jahr im Alter von 87 Jahren gestorben, moderierte nicht nur etliche Jahre das Aktuelle Sportstudio, sondern war zudem ZDF-Sportchef.
Enkelin Eva hat die Leidenschaft ebenso voll erfasst. „Segelfliegen ist ein Zusammenspiel aus vielen Faktoren“, weiß sie, der besondere Reiz sei „die Abhängigkeit von der Natur und das großartige Gefühl, ohne Motor extrem weite Strecken fliegen zu können“. Sportlich will die 18-Jährige möglichst noch eine Schippe drauflegen: „Mein Ziel ist, international zu fliegen.“ Die Basis schafft sie gerade mit sichtbarer Freude für ihren Sport. Reimund Elbe