Lokalsport
Extrem schwacher Auftritt beschert Sorgenfalten

Handball-Verbandsliga Der VfL verliert gegen einen durchaus schlagbaren TSV Denkendorf mit 23:28. Nicht alle Spieler gehen dabei offenbar an ihre Leistungsgrenze.

Die Verbandsligahandballer des VfL Kirchheim haben erneut eine Heimpleite hinnehmen müssen. Nach einem extrem schwachen Auftritt verlor die „Tecksieben“ mit 23:28 gegen den TSV Denkendorf. Ohne den nötigen Biss und Siegeswillen gegen einen keineswegs übermächtigen Gegner verpasste der VfL so die Chance sich etwas ins Tabellenmittelfeld zu setzen.

Nach zwei Siegen in Folge hatten Kirchheims Handballfans gedacht, dass der schwache Saisonstart überwunden sei und der VfL in die Spur gefunden hätte – klarer Fall von denkste: Gegen Denkendorf verfiel der VfL wieder in alte Muster und bot einen enorm schwachen Auftritt vor heimischem Publikum.

Zu Beginn waren es die Gäste um den ehemaligen Kirchheimer Trainer Ralf Wagner, die schnell mit 2:0 in Führung gingen. Doch die „Blauhemden“ ließen mit der Antwort nicht lange auf sich warten und glichen durch Martin Rudolph und Peter Sadwoski zum 2:2 aus. In der Folgezeit agierten beide Kontrahenten zunächst auf Augenhöhe, ehe sich die Gäste nach 15 Minuten erstmals auf drei Tore absetzen konnten (8:5). Bereits zu diesem Zeitpunkt war das Problem des VfL auszumachen: In der Abwehr und im Angriff zu zaghaft und zu langsam. Vor allem vor dem gegnerischen Tor zeigte sich die Mannschaft um Trainer Dominik Merkle einfallslos und ohne Durchschlagskraft. Hinzu kamen einige technische Fehler und überhastete Torabschlüsse. So kamen die Gäste mit ihrem einfachen Spiel zu relativ leichten Treffern

Zwar konnte Peter Sadwoski noch auf 7:9 verkürzen, doch dann folgte ein regelrechter Einbruch. Gut acht Minuten später stand es bereits 14:7 für die Denkendorfer Bezeichnend die letzten Szenen vor der Halbzeitpause. Zwölf Sekunden waren noch auf der Uhr, als der VfL den 9:14-Anschluss schaffte. Doch die Spieler waren wohl gedanklich bereits in der Kabine, als Niklas Ockers mit der Schlusssirene auf 15:9 erhöhte.

In der Kabine versuchte Trainer Merkle, seine Mannschaft aufzurütteln und zu motivieren. Doch mit Wiederanpfiff änderte sich zunächst nichts am Spielgeschehen. Beim 10:18 in der 35. Spielminute bahnte sich sogar ein erneutes Heimdebakel an. Allerdings schien nun allmählich ein Ruck durch die Spieler zu gehen. Tor um Tor wurde aufgeholt. In der Abwehr fand der VfL besseren Zugriff und auch im Angriff wurde konsequenter gehandelt. So war knapp eine Viertelstunde vor Schluss beim 18:21 der Anschluss wieder hergestellt.

Doch anstatt weiter zu verkürzen, geriet die Tecksieben durch erneute technische Fehler und Fehlwürfe schnell wieder ins Hintertreffen (19:24). Zwar konnte man den Spielern nicht mangelnden Einsatz vorwerfen, jedoch sollte es an diesem Abend zu nicht mehr reichen. Als beim 23:28 der Schlusspfiff ertönte, sah man ausnahmslos schwer enttäuschte Gesichter. Zumal jeder Spieler wusste, dass der Gegner schlagbar gewesen wäre. Doch dafür muss jeder an die Leistungsgrenze gehen. Wenn das nur bei zwei oder drei Spielern nicht der Fall ist, kann der VfL dies in diesem Jahr mit dem aktuellen Kader einfach nicht kompensieren. Die Verantwortung lastet in dieser Saison auf zu wenigen Schultern. Auch der Heimnimbus in der Walter-Jacob-Halle ist nicht mehr gegeben. Hier konnte man sich stets auf viele Punkte verlassen, da in den vergangenen Jahren kaum jemand erfolgreich in der Kirchheimer Heimstätte war.

Alles in allem besteht mit Blick auf die kommenden durchaus Anlass zur Sorge, denn bereits am kommenden Samstag geht es zur SG Hegensberg-Liebersbronn. Sollten die „Blauhemden“ dort eine ähnliche Leistung abliefern wie gegen Denkendorf, droht ein erneutes Debakel. jm