Kirchheim. Nach drei Pleiten in Folge, darunter das krachende 17:41 vergangenen Samstag in Reichenbach, stehen die Verbandsligahandballer des VfL Kirchheim unter Zugzwang. Ausgerechnet gegen den nächsten Gegner die Trendwende einzuläuten, scheint fraglich. Gastiert mit dem TV Steinheim am morgigen Samstag doch der amtierende Vizemeister in der Walter-Jacob-Halle.
In den Trainingseinheiten unter der Woche hatte Trainer Dominik Merkle viel mit der Aufarbeitung der Niederlage bei Tabellenführer Reichenbach zu tun. In einem längeren Gespräch nach dem Dienstagstraining versuchte Merkle seine Spieler wachzurütteln Auch Kapitän Robin Habermeier und Abteilungsleiter Martin Rudolph ergriffen das Wort – das Trio ist sich einig: Nur wenn die Mannschaft als Einheit agiert, kann der VfL in dieser Saison erfolgreich sein.
Ob und wie sehr die Spieler die Worte verinnerlicht haben und bereit sind, diese auch umzusetzen, wird sich morgen zeigen. Die Luft am Tabellenende wird auf jeden Fall dünner. Während Esslingen wieder anfängt, Zähler einzufahren, kam auch Schlusslicht Laupheim am vergangenen Spieltag zu seinen ersten beiden Saisonpunkten. Damit ist die „Tecksieben“ nur noch vier Punkte vom Tabellenende entfernt.
Dass der TV Steinheim nicht gerade ein Gegner ist, gegen den man einen Erfolg einplanen kann, ist allen Beteiligten bewusst. Zumal die Ostälbler auch in dieser Saison wieder in der Spitzengruppe der Liga mitmischen. Aktuell belegen die Steinheimer mit 14:4 Punkten den vierten Tabellenplatz. Vor allem Rückraumspieler Tobias Mewitz sticht immer wieder als verlässlicher Torschütze heraus. Auch Dennis Kaumann weiß als Spielmacher bisher zu überzeugen. Doch auch auf allen anderen Positionen ist Steinheim qualitativ gut besetzt. Hier kommt also wieder harte Arbeit auf die Kirchheimer Defensive zu.
Genau da gilt es anzusetzen, denn agiert der Kirchheimer Abwehrverbund wie zuletzt gegen Plochingen, dürften es die Gäste nicht sonderlich schwer haben, in der Walter-Jacob-Halle zum Torerfolg zu kommen. Dementsprechend waren die Trainingseinheiten auch etwas mehr auf die Defensivarbeit ausgelegt. Doch nicht nur dort drückte zuletzt der Schuh, sondern auch in der Offensive fehlte es dem VfL zuletzt massiv an Durchschlagskraft, was auch den zahlreichen Ausfällen geschuldet war.
Was den personellen Spielraum angeht, hat sich die Situation nicht wirklich verbessert – eher im Gegenteil. Neben den langzeitverletzten Fabian Weber, Patrick Lippkau und Paul Rauner gesellt sich nun auch noch ein weiterer Abgang hinzu. Für Rechtsaußen Josua Schenk wird es das vorerst letzte Spiel im Dress des VfL sein. Schenk trat zum Monatsbeginn seine neue Arbeitsstelle in Friedrichshafen an, wodurch weitere Einsätze nicht realistisch sind. Ob die zuletzt erkrankten Martin Rudolph und Peter Sadowski einsatzbereit sind, wird sich wohl erst kurz vor Spielbeginn herausstellen. Dennoch wollen die Kirchheimer mit vollem Ehrgeiz in die Partie gehen, um einen Überraschungserfolg zu erzielen. jm