Lokalsport
Für die Knights heißt es Farbe bekennen

Sind Kirchheims Zweitliga-Basketballer ein Kandidat für die Play-offs? Die beiden anstehenden Begegnungen am Freitag gegen Trier und am Sonntag in Crailsheim könnten auf diese Frage eine Antwort geben.

Würde gegen Trier dringend gebraucht: Die Knights hoffen auf eine rasche Rückkehr von Cameron Henry (rechts). Foto: Nina Sander

Am Freitag empfangen die Bozic Knights mit den Gladiators aus Trier den derzeitigen Tabellendritten der 2. Basketball Bundesliga um 20 Uhr in der Kirchheimer Sporthalle Stadtmitte. Nach dem knappen Erfolg gegen Vechta hoffen die Schwaben, die zuletzt auf Cam Henry, Aitor Pickett und Aleksa Bulajic verzichten mussten, dass sich die Krankenstation leert. Zumal der Gegner offenbar keine personellen Einschränkungen zu beklagen hat.

Vor Saisonbeginn wurden mit Jena und Trier zwei Mannschaften von nahezu allen Fachleuten als die beiden Favoriten auf den Aufstieg ausgemacht. Umso überraschender kamen dann die Startschwierigkeiten der Moselstädter in den ersten beiden Saisonmonaten. Viele Verletzungen und ordentlich Sand im Getriebe prägten die ersten Spiele. Doch mehrere Nachverpflichtungen und die Rückkehr von Verletzten sorgten für einen Leistungssprung. Die Folge: Die vergangenen sechs Partien gingen allesamt souverän an die Trierer. Bei einer durchschnittlichen Punktedifferenz von plus 17 kann man in dieser Phase durchaus von einem Klassenunterschied gegenüber den Gegnern sprechen.

„Trier hat gemeinsam mit Jena den qualitativ hochwertigsten und tiefsten Kader der Liga“, sagt Knights-Sportchef Chris Schmidt. Der Aufstieg ist an der Mosel klar formulierter Teil des Plans. Damit gehen die Gladiators in nahezu jedes Spiel als klarer Favorit. So auch am Freitag in Kirchheim. „Wir wissen, dass wir für eine Überraschung sorgen können,“ meint Schmidt. „Dafür muss aber alles passen, und dafür müssen wir an unser Leistungslimit gehen.“ Zuletzt gelang den Kirchheimern dies in jedem Spiel nur phasenweise.

Die Stärken im Spiel der Trierer sind breit gefächert. Mit Jordan Roland verpflichteten die Pfälzer einen ausgewiesenen Scorer mit Bundesliga-Erfahrung. 17 Punkte erzielt der US-Amerikaner im Schnitt. Mit Behnam Yakchali steht den Gladiators zudem der Kapitän der iranischen Nationalmannschaft zur Verfügung, der sich sowohl in der ProA, wie auch in der BBL bestens auskennt. Center Mike Zirbes weist Erfahrungen in der Euroleague und in der deutschen Nationalmannschaft auf. In der Vorsaison scheiterten die Trierer denkbar knapp nach fünf Spielen im Halbfinale gegen Frankfurt. Besonders die Erinnerungen an Spiel vier, wo man nur wenige Sekunden vor dem Einzug ins Finale gestoppt wurde, schmerzen heute noch.

Für die Kirchheimer wird es darauf ankommen, nach den schwierigen letzten Wochen eine Leistungssteigerung zu zeigen. „Wir wollen daran arbeiten, mehr Konstanz in unser Spiel zu bekommen. Bislang geben sich gute und schlechte Phasen die Klinke in die Hand. Hier wollen wir uns Schritt für Schritt stabilisieren,“ unterstreicht Kirchheims Head Coach Igor Perovic. Auf wen der Kirchheimer Trainer in diesem schwierigen Spiel wird zurückgreifen können, ist noch unklar. Nach den Erkrankungen in der vergangenen Woche steht noch nicht fest, wer rechtzeitig fit wird und zum Einsatz kommen kann.

Schließlich geht es nur zwei Tage später nach Crailsheim. Dort wartet mit den Merlins ein weiteres Team, das hoch gehandelt wird. Auch der BBL-Absteiger peilt die direkte Rückkehr ins Oberhaus an. Ähnlich wie in Trier gestalteten sich auch in Hohenlohe die ersten Saisonmonate schwierig. Doch pünktlich zu den beiden aufeinanderfolgenden Duellen mit den Rittern – am 11. Januar bereits empfangen die Knights die Merlins zum Rückspiel in der EWS Arena in Göppingen – erlebt die Mannschaft von Head Coach David McCray ein Leistungshoch. Die letzten vier Partien gewannen die Merlins teilweise deutlich. „Wir wussten vor der Saison, dass der Spielplan für uns im Januar extrem heftig wird. Das ist die Phase, in der sich die Topteams gefunden haben“, meint Chris Schmidt und ergänzt: Da wird sich zeigen, ob wir in dieser Spielzeit die Chance auf eine große Überraschung haben, oder uns eher realistisch einordnen müssen.“ Spielbeginn gegen Trier ist am Freitag um 20 Uhr. Tickets gibt es unter kirchheim-knights.de. Die Partie gegen Crailsheim findet am Sonntag um 15 Uhr statt. cs