Lokalsport
Für die SGEH endet die Reise

Fußball-Bezirksliga Neben dem Team von der Alb muss auch der TV Nellingen runter. Der TSV Weilheim versüßt sich eine Top-Rückrunde mit einem 2:0-Heimsieg am letzten Spieltag über den Lokalrivalen VfL Kirchheim.

Eine halbe Stunde lang lebte für die SGEH am Samstagnachmittag die leise Hoffnung auf den Klassenerhalt, dann brach es über die Sportgemeinschaft in Faurndau herein. Der 0:3-Pausenrückstand war der Anfang vom Ende. Um 18.50 Uhr endete für die Sportgemeinschaft der Bezirksliga-Trip. Noch fast eine Stunde nach Abpfiff saßen gut ein Dutzend der eben Abgestiegenen auf dem Rasen des herrlich gelegenen Sportgeländes im Dittlau beieinander.

„Der Abstieg ist schon bitter, zumal unsere Konkurrenten Kuchen und Nellingen beide verloren haben“, haderte Dennis Oswald hörbar mit dem Schicksal. Mit einem Sieg in Faurndau hätte es zum Relegationsplatz gereicht. „Über die ganze Saison betrachtet, ist unser Abstieg allerdings verdient“, musste auch der Interimscoach einsehen. Die Personaldecke sei einfach zu dünn gewesen. Immerhin: Zwölf Spieler aus dem Kader haben laut Oswald zugesichert, zu bleiben. „Das spricht für diese Leute“, freut sich der langzeitverletzte Angreifer über die Treue zum Verein.

Durch die Niederlagen des FTSV Kuchen (Relegation) in Donzdorf sowie des TV Nellingen (Direktabsteiger neben Rechberghausen, 05 Nürtingen und der SGEH) waren am Pfingstsamstag alle weiteren Rechenaufgaben für den TSV
 

„Auf Dauer geht der Job zu sehr an die Substanz.
Uwe Heth
Weilheims Trainer freut sich auf ruhigere Zeiten.


Weilheim, den TSV Jesingen und den TV Neidlingen überflüssig – zumal alle drei Teckteams ihre Jobs erfolgreich verrichteten. Die besonderen Geschichten beim Liga-Endspurt um den Klassenerhalt lieferten Uwe Heth und Stefan Haußmann. Die beiden Routiniers spielten in dieser Saison jeweils den Feuerwehrmann – und durften sich am Samstagabend mit einem wohligen Gefühl in den Trainerruhestand verabschieden.

Schulterklopfen gab es für Heth nach dem 2:0 gegen den VfL Kirchheim. „Dass wir die Runde mit 40 Punkten abschließen, hätte ich bei allem Optimismus kaum für möglich gehalten“, freute sich der 61-Jährige. Für Heth, der im Weilheimer Umfeld als „Trainer alter Schule“ gesehen wird, dabei viel Wert auf Disziplin und eine starke Defensive legt, endet mit der Interimsaufgabe auch eine ganz besondere Phase. „Ich habe diese Aufgabe gerne übernommen, obwohl wir im Sumpf steckten, doch auf Dauer geht der Job zu sehr an die Substanz,“ blickt Heth nun geruhsameren Zeiten entgegen.

Davon ist sein Kollege Armin Ohran vor der Relegation am 15. Juni weit entfernt. Der Kirchheimer Trainer wirkte nach der 0:2-Niederlage beim Lokalrivalen relativ gelassen, gratulierte den Gastgebern zum „verdienten Sieg“ und blickte bereits voraus. „Ab sofort gilt der Fokus dem Relegationsspiel“, betonte der ehemalige Oberligakicker, nach einigen lockeren Tagen würden gegen Ende kommender Woche die Zügel wieder angezogen. TV Neuler oder FV Unterkochen? Wer Gegner der Kirchheimer im Eislinger Stadion sein wird, entscheidet sich erst am kommenden Samstag. Dann trifft Neuler daheim auf den bereits abgestiegenen TV Steinheim – mit einem Sieg wäre Tabellenplatz zwei perfekt. Der FVU muss zum Tabellenachten Schnaitheim und dabei auf einen Patzer des TVN angewiesen. „Wir werden Neuler auf jeden Fall anschauen“, kündigte Ohran Kirchheimer Besuch in dem südwestlich von Ellwangen gelegenen 3 200-Einwohner-Flecken an.

Nicht nur Uwe Heth hat als Spontananeinsteiger mit seinem Team den Ligaverbleib gesichert, auch Stefan Haußmann. „Jetzt wird nur noch gefeiert“, zeigte sich der scheidende Interimstrainer des TSV Jesingen nach dem 1:1 in Plochingen und dem damit verbundenen Ligaerhalt bestens gelaunt. Die Mannschaft habe den Klassenerhalt „einfach verdient. Auch in Haußmanns persönlichem Ranking nimmt die erfolgreiche Mission einen hohen Wert ein. „Der Bezirksligaverbleib bedeutet mit sehr viel“, sagt der 47-Jährige. Er hatte das Team nach nur vier Punkten aus sieben Spielen im Herbst 2021 übernommen.

In der Reihe der außergewöhnlichen Personal-Geschichten darf auch die des Patrick Kölle nicht fehlen. Ebenso wie Weilheim und Jesingen waren auch die Neidlinger schwach gestartet. „Auch meine Vorrunde war katastrophal“, sieht sich der kickenden Coach selbstkritisch. Doch mit Kölles Leistungsaufschwung und der zurückkehrenden Treffsicherheit des Spielertrainers kamen auch die Erfolge zurück. „Unserer Rückrundenserie mit acht Spielen ohne Niederlage war herausragend, ein Verdienst der ganzen Mannschaft“, lobt Kölle. Der Zusammenhalt trotz größter Personalnöte sei das, was neben dem Klassenerhalt hängenbleibe. Dass die Mannschaft dem Coach auch noch das zuletzt ausgerufenen Ziel („Tabellenplatz neun“) durch ein 2:1 bei der SpV 05 Nürtingen erfüllte, setzte das I-Tüpfelchen. rei